Please welcome ... Jan Sturm, Senior PR Manager, 2K
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Ich bin ein kreativer, empathischer Familienmensch.
Was ist an Ihnen außergewöhnlich?
Als ‚Sturm‘ produziere und veröffentliche ich modern klassische Musik, obwohl ich gar kein Instrument beherrsche. Ich improvisiere, höre auf meine Gefühle, lasse es fließen, denke nicht zu sehr darüber nach und finde mittlerweile auch den Moment, an dem ich loslassen kann und zufrieden mit dem Ergebnis bin … um dann sogleich wieder von vorn zu beginnen. Im Mai kommt meine neue EP.
Was würden Sie gerne an sich ändern?
Da gibt es einiges. Ich kann schlecht nein sagen, tanze oft auf vielen Hochzeiten und sollte mir mehr Pausen gönnen, ohne ständig das Handy griffbereit zu haben. Wenn ich zudem die Finger irgendwann komplett vom blauen Dunst lassen könnte, wäre ich glücklicher.
Welchen Versuchungen können Sie nicht widerstehen?
A night out in Ingolstadt mit alten Freunden. Das habe ich noch nie abgesagt.
Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?
Früh aufstehen. Mit dem Hund und dem ersten Kaffee raus in die Natur. Wenn die Familie noch schläft, ans Klavier und den Computer, um Musik zu machen. Zusammen frühstücken und dann die Lady schnappen und mit ihr unseren Herzensort, diese pittoreske Kleinstadt nur 40 Autominuten entfernt, besuchen. Mit dem Sohn Fußball gucken und fachsimpeln. Am Abend faul sein. Was zu Essen bestellen, auf dem Sofa crashen, irgendeine Serie gucken, ein Buch lesen oder – naja – wieder Musik machen.
Womit kann man Sie bestechen?
Da habe ich nun wirklich ein Weile drüber nachdenken müssen, aber mir ist nichts eingefallen. Entweder mache ich etwas aus Überzeugung oder eben nicht.
Ihr Lieblingsgericht?
Durch meine Mecklenburger Wurzeln kann man mir grundsätzlich immer mit Soljanka oder auch Senfei eine Freude machen. Im letzten Jahr habe ich zudem einen Hang zum Bestellen asiatischer Gerichte entwickelt. Eine Mischung aus Faulheit und Belohnung. Bin unsicher, ob das auf Dauer so eine gute Idee ist.
Ihr Lieblingsverein?
Einmal Schanzer, immer Schanzer! Ich habe lang in Ingolstadt gelebt und da wird man unausweichlich mit dem hiesigen Vereinsvirus infiziert. Ob nun beim Eishockey oder im Fußball. Das ist bis heute hängen geblieben und ich gucke mir fast alle Spiele an.
Ihre Lieblingsband?
Die Musik muss Emotionen herauskitzeln. Das schafft sie nicht allein durch die gespielten Noten, sondern durch die Pausen zwischen ihnen. Ich würde mal zwei Künstler nennen, die das wirklich mit jedem Stück hinbekommen: Nils Frahm und Ólafur Arnalds.
In welchem Film hätten Sie gerne mitgespielt?
Es steht zu befürchten, dass ich ein ganz mieser Schauspieler wäre. Ich durfte mal in einem Musikvideo mitmachen, wurde dann aber komplett rausgeschnitten. Hatte wohl Gründe.
Welche Sportart betreiben Sie?
Ich bin Goalie einer Eishockey- und Inlinehockeymannschaft. Ein Sport, mit dem ich viel zu spät angefangen habe, aber sehr froh bin, diesen Schritt mit Ende Dreißig dann doch noch gemacht zu haben. Auf Rollen habe ich Bayernliga gespielt, auf dem Eis sind wir in einer Hobbyliga aktiv. Ich vermisse das sehr, sind wir doch seit über einem Jahr gezwungenermaßen ohne jegliches Training.
Wofür geben Sie gerne Geld aus?
Wie so viele Musiker leide ich am Gear Acquisition Syndrome. Immer was Anderes, immer was Neues. Mein Taschengeld geht also für Musiksoftware, die neuesten Plugins und Samples sowie Schallplatten drauf. Es ist eine Droge. Ich glaube, ich brauche Hilfe.
Wo haben Sie Ihren letzten Urlaub verbracht?
Das war ein Kurztrip ins Erzgebirge, für den wir die Kids zuhause gelassen haben. Haben dort ein paar Tage sehr spartanisch in einem Tiny-Haus gewohnt, inmitten von Wald und Wiese. Sonst gab´s da nichts. Aber das reichte.
Welcher Person würden Sie gerne mal begegnen?
Ich bin total begeistert vom Autor und Dokumentarfilmer Dieter Wieland. In seiner Serie „Topographie“ hat er seit den Siebzigern seine Kritik an Bausünden, Fehlplanungen und Umweltzerstörungen dokumentarisch geäußert. Gleichzeitig weist er dabei immer auch auf die Schönheiten in diesem Land hin, um die Bereitschaft zu fördern, historisch Bewährtes zu erhalten. Er beherrscht die Kunst des Sehens, des genauen Hinschauens und besitzt eine unnachahmliche Art der fundierten Analyse. Er inspiriert mich.
Welchen Rat würden Sie Ihrem 16-jährigen Ich geben?
Kümmere dich darum, dass Dad auf sein krankes Herz hört.
Gibt es einen Traum, den Sie unbedingt verwirklichen möchten?
Ich würde gern irgendwann einen Plattenvertrag unterschreiben und meine Musik auf Vinyl veröffentlicht hören. Oder nein, ich würde gern in die oben genannte Lieblingsstadt ziehen, in der die Uhren langsamer ticken und die mich so glücklich macht. Oder nein, vielleicht gleich beides bitte.
Ergänzen Sie bitte: IGM ist für mich …
… die wohl einzige Publikation, in der ich wirklich immer das Interview lese.