In den späten 1970er Jahren dominierte Atari mit dem Atari 2600 den Markt der Heimkonsolen. Doch dann wollte auch der Spielzeuggigant Mattel ein Stück vom Kuchen abhaben und stürmte am 3. Dezember 1979 mit dem technisch fortschrittlichen Intellivision auf den Markt – einer Konsole, die der Atari-Konkurrenz in vielen Punkten einen Schritt voraus war. Mattel verbaute mit dem GI CP1610 nicht nur einen der ersten 16-Bit-Prozessoren im Konsolensektor, das Gerät punktete auch mit mehr Arbeitsspeicher, einem fortschrittlichen Soundchip sowie einem innovativen Eingabegerät mit einem scheibenförmigen Steuerkreuz namens „Control Disc”, das Bewegungen in 16 verschiedene Richtungen erkennen konnte. Ergänzend dazu verfügte der Controller über vier Seitentasten sowie ein Keypad mit zwölf Tasten. Letzteres war so designt, dass man farbige, spielspezifische Plastik-Overlays darüber schieben konnte. Die damals 275 Dollar teure Konsole kam nicht zuletzt dank ihrer ausgereiften Sport- und Strategiespiele gut an, sicherte Mattel knapp 20 Prozent Marktanteil in den USA und verkaufte sich weltweit binnen vier Jahren knapp 3,75 Millionen Mal.
Mit dem Intellivision Sprint (UVP: 119,99 Euro / Vertrieb: Plaion) feiert der Atari-Rivale am 23. Dezember 2025, also 46 Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung, ein Comeback als formschöne Retro-Konsole. Sie sieht nahezu genauso aus wie das Original, verfügt jedoch über einen HDMI-Port, um Kontakt zu kompatiblen Displays herzustellen. Über drei USB-A-Anschlüsse auf der Rückseite können Käufer zudem externes Zubehör anschließen, etwa einen USB-Stick mit Homebrew-Games oder frei zugänglichen ROMs. Genau wie damals wird das Intellivision Sprint mit zwei Nachbauten der Original-Controller ausgeliefert, die diesmal allerdings drahtlos mit der Konsole kommunizieren. Um den Akku der Controller aufzuladen, schiebt man sie einfach seitlich in die dafür vorgesehenen Haltebereiche oben auf der Konsole.
Damit Retro-Liebhaber direkt durchstarten können, sind insgesamt 45 Spiele vorinstalliert. Das Angebot reicht dabei von Arcade-Ballereien wie „Astrosmash” und „Star Strike” über Sportspiele wie „Baseball” und „Chip Shot: Super Pro Golf” bis hin zum Action-RPG „Tower of Doom” und „Utopia”, einem der ersten Echtzeitstrategiespiele überhaupt. Und natürlich ist auch der 1984 veröffentlichte Maze-Game-Hit „Boulder Dash” mit von der Partie. Gleiches gilt für neue Controller-Overlays für alle 45 Spiele. Das kommt dem Nostalgiefaktor der Sprint-Variante sehr zugute. Einzige Knackpunkte bisher: Module von damals können mangels Steckplatz nicht verwendet werden und ein USB-C-Netzteil ist nicht enthalten. Da das Gerät jedoch einen niedrigen Stromverbrauch hat, reicht ein handelsübliches Netzteil von Smartphone oder Tablet, um die Retro-Konsole mit Strom zu versorgen. Intellivision-Fans können bereits jetzt vorbestellen. Das charmant designte Gerät kommt allerdings erst einen Tag vor Heiligabend auf den europäischen Markt – ein sehr knapp gewählter Termin, der hoffentlich nicht für logistische Ungereimtheiten kurz vor dem Fest sorgt. (soe/bpf)
Diese 45 Spiele sind an Bord:
Armour Battle (1979), Astrosmash (1981), Auto Racing (1980), B-17 Bomber (1982), Baseball (1979), Body Slam: Super Pro Wrestling (1988), Bomb Squad (1982), Boulder Dash (1984), Bowling (1980), Buzz Bombers (1983), Chip Shot: Super Pro Golf (1987), Deep Pockets: Super Pro Pool & Billiards (1990), Frog Bog (1982), Golf (1980), Hover Force (1986), King of the Mountain (1983), Motocross (1983), Mountain Madness: Super Pro Skiing (1988), Night Stalker (1982), Pinball (1981), Reversi (1980), Sea Battle (1980), Shark! Shark! (1982), Slam Dunk: Super Pro Basketball (1987), Slap Shot: Super Pro Hockey (1987), Snafu (1981), Soccer (1980), Space Armada (1981), Space Battle (1979), Space Spartans (1981), Spiker!: Super Pro Volleyball (1989), Stadium Mud Buggies (1989), Star Strike (1981), Sub Hunt (1981), Super Pro Decathlon (1988), Super Pro Football (1986), Takeover (1988), Tennis (1980), Thin Ice (1983), Thunder Castle (1986), Tower of Doom (1987), Triple Action (1981) Triple Challenge (1986), Utopia (1981), Vectron (1982)
