Deutsche Games-Branche verliert an Attraktivität

Boom bei Neugründungen abgeebbt
22. Juli 2025 - 14:55
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Bei der Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten in der deutschen Games-Branche ist ein Rückgang zu verzeichnen. Das gab heute der game-Verband auf Basis der Daten von gamesmap.de in Zusammenarbeit mit Goldmedia bekannt. Demnach ist die Anzahl der Unternehmen in Deutschland, die Games entwickeln, publishen oder in beiden Bereichen aktiv sind, innerhalb eines Jahres um 4 Prozent auf 910 gesunken. Damit sei der Boom bei Neugründungen in der deutschen Games-Branche, die durch die Einführung der Games-Förderung 2020 ausgelöst wurde, inzwischen vollständig abgeebbt, so der Verband. Bereits im Vorjahr hatte sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Zu dem Rückgang soll insbesondere die Konsolidierung des globalen Games-Marktes sowie die bislang nicht zuverlässige Verfügbarkeit der Games-Förderung geführt haben. Seit 2020 gab es bereits drei mehrmonatige Förderantragsstopps. Trotz des nun erfolgten Rückgangs ist die Anzahl der Unternehmen seit dem ersten Start der Games-Förderung 2020 um 46 Prozent gestiegen. Von den 910 Unternehmen sind 454 ausschließlich in der Entwicklung aktiv, 52 arbeiten ausschließlich als Publisher. Die übrigen 404 Unternehmen entwickeln und publishen Games. 

„Für die deutsche Games-Branche war auch das vergangene Jahr sehr schwierig: Das weitere Hin und Her bei der Förderung und die auch dadurch geringe internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands traf auf eine Konsolidierungswelle, die die globale Games-Branche erfasst hat. Zum Glück hat die neue Bundesregierung bereits notwendige Maßnahmen eingeleitet, um Unternehmen hierzulande ein Level-Playing-Field zu bieten: So soll das zukünftige Förderbudget erhöht und damit an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden und ab August können Anträge eingereicht werden. Das sind entscheidende Wachstumsimpulse, die dringend gebraucht werden. Die zusätzlichen Mittel schaffen nicht nur mehr Planungssicherheit für die Unternehmen, sondern auch Zeit, um die Pläne zur Einführung einer zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung wie sie im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD festgehalten wurden, umzusetzen. Die verbesserten Rahmenbedingungen werden den Games-Unternehmen endlich wieder Rückenwind geben, der sich hoffentlich schon bald in mehr Unternehmensgründungen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze zeigen wird“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. 

game-Verband
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