Bläuliche Scheinwerfer schicken ihr fahles Licht durch die anbrechende Dunkelheit; weißer Dampf steigt auf und verwirbelt sich im Winterhimmel. Passanten, die an diesem Black Friday am Ravelinplatz unterwegs sind, bleiben stehen, machen Fotos und begutachten das seltsame Objekt von allen Seiten. Mit seinem schwarzen Chassis, den beleuchteten Düsen und den seitlich angebrachten Bullaugen sieht es aus wie ein Raumschiff, das aus fernen Galaxien zur Erde geschwebt ist. Und dann – siehe den durchpflügten Boden – eine recht unsanfte Landung auf dem Ravelinplatz hingelegt hat. „Das ist was mit Computerspielen“, erklärt ein Vater seiner kleinen Tochter, die staunend an dem Alien-Vehikel emporblickt.
Tonnenschwerer Blickfang
Pünktlich zur Black Week hat das Team von Sony Interactive Entertainment Deutschland der Hauptstadt einen echten Blickfang beschert – nämlich ein 3,5 Tonnen schweres und exakt 13,5 x 6,4 x 4,7 Meter großes Raumschiffmodell. Inspiriert wurde das Ganze von der globalen, im November gestarteten Markenkampagne „It Happens On PS5“. Neben dem Raumschiff steht Vera Mann und strahlt: Als Marketing Director Central & East Europe bei Sony Interactive Entertainment ist sie stolz darauf, was hier vor Ort geschaffen wurde. „Die Idee hinter der Kampagne ist: Wir wollen die großen Momente, die unsere SpielerInnen Tag für Tag auf der PS5 erleben, in die reale Welt bringen. Dazu wurden auch drei Spots veröffentlicht“, so Mann. Die aufwendig produzierten Kurzfilme zeigen haarsträubende und denkwürdige Spielmomente – zum Beispiel zwei Gamer, die mit einem riesigen Raumschiff in der Wüste bruchlanden und sich dann als Tramper versuchen. Der Spot namens „Alltagsprobleme in außergewöhnlichen Fahrzeugen“ hat das „Berliner“ Raumschiff maßgeblich inspiriert, das nun als Blickfang und Fotomotiv in der Vorweihnachtszeit dient.
Auch wenige Schritte entfernt, im Saturn Alexanderplatz, war rund um die Black Week so einiges geboten. In der Gaming-Location Xperion fand ein zweitägiges Community-Event mit Live-Programm statt, für das PlayStation die Partner Rocket Beans TV, Epic Games und Electronic Arts mit an Bord geholt hatte. Am Freitag veranstaltete RBTV in der Xperion-Arena unter anderem einen Live-Podcast und Turnier-Shows zu EA Sports FC 26 und Battlefield 6. Am Abend fand eine Watch-Party der Nerd-Commander-Show aus dem Xperion Hamburg statt, an der auch Berliner Spielefans via Live-Schalte teilnehmen konnten. Am Samstag war dann der populäre Content Creator Amar im Xperion zu Gast: Er präsentierte – ebenfalls in der Arena – eine spezielle PS5-Edition seines Fortnite-Formats „Rasieren oder Kassieren“. Im Xperion konnten Spielefans zudem eine ganze Reihe First- und Third-Party-Games für die PS5 anzocken. Auf der erweiterten PS5-Erlebnisfläche waren insgesamt 16 Spielestation aufgestellt worden, auf denen beispielsweise Astrobot, Lego Horizon Adventures, Octopath Traveler 0 sowie – mit USK-Sichtschutz – Ghost of Yōtei und Battlefield 6 liefen. Nicht zu vergessen die Racing Seats, die Sony extra für Gran Turismo 7 aufgebaut hatte.
Branding im gesamten Markt
Für Vera Mann und das Team von Sony Interactive Entertainment Deutschland war das Mehrfach-Event ein voller Erfolg. „Wir hatten auch viel Branding im gesamten Saturn, also nicht nur im Xperion selbst, sondern beispielsweise auch bei den Rolltreppen im Eingangsbereich“, berichtet sie. Das Xperion sei ein wirklich toller Veranstaltungsort, so die Marketing-Spezialistin: „Die Atmosphäre ist super und das ganze Setup ist auch schon vor Ort. Wir kommen immer gerne nach Berlin.“
Auch Marvin Brandstetter, Director Operations Xperion, ist mit dem Verlauf des Events – es lief noch zwei zusätzliche Tage – sehr zufrieden: „Durch die Kombination aus stark frequentierter Vor-Ort-Aktivierung und der Livestream-Übertragung auf Twitch konnten wir sowohl im Xperion als auch digital eine große Reichweite erzielen“, sagt er. Mit Unterstützung prominenter Content Creator sei es gelungen, die Black-Week-Deals für PlayStation „sowohl offline als auch online organisch und wirkungsvoll zu transportieren“. Brandstetter sieht es als besondere Herausforderung, in derart kurzer Zeit zwei Produktionen dieser Größenordnung parallel zur Aktivierung im Markt umgesetzt zu haben. „Ein solcher Erfolg ist nur möglich, wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten und sich die einzelnen Gewerke ideal ergänzen“, lobt er. Die Zusammenarbeit mit Sony PlayStation sei äußerst angenehm, professionell und zielorientiert verlaufen, freut sich Brandstetter: „Ich bin überzeugt, dass wir künftig noch größere Projekte gemeinsam realisieren können.“ Brandstetter bedankt sich auch ganz besonders bei den Mitgliedern seines Xperion-Teams. „Ohne ihren Einsatz, ihre Flexibilität und ihre Leidenschaft wäre ein Event in dieser Dimension nicht umsetzbar gewesen.“
Voll des Lobes ist auch Tim Heinke, Editor in Chief bei der Rocket Beans Entertainment GmbH (vgl. IGM 11/2025). „Das Xperion ist super, weil es diese Gaming-DNA besitzt. Es gibt hier eine Arena mit Bühne, Publikumsränge und ein technisch versiertes Team“, sagt er. „Diese Infrastruktur hier ist natürlich bestens geeignet für uns.“ Das Haupt-Event von ‚Nerd Commander‘ fand am Black Friday übrigens im Xperion Hamburg statt – der Berliner Teil war so etwas wie die Außenwette bei ‚Wetten, dass..?‘, erläutert Heinke, der das Ganze co-moderierte. In Berlin gab es eine Challenge, bei der die TeilnehmerInnen sich in Astrobot, Gran Turismo 7 und Ghost of Yōtei maßen – und dabei auch allerlei Preise gewannen; der Gewinner erspielte außerdem einen Joker für „sein“ Team in Hamburg.
Per LKW zum Ravelinplatz
Ein überaus positives Fazit zieht auch Vian Feldhusen, deren Berliner Agentur Ultra OOH das PlayStation-Raumschiff maßgefertigt hat. „Wir sind Spezialisten für Brand Experience“, erläutert Feldhusen, „und bieten Sonderumsetzungen im Out-of-Home-Bereich“. Die Verwirklichung des Projekts dauerte von Juli bis November – von der ersten Skizze bis hin zum fertigen Raumschiff, das mit mehreren Lkws aus der Werkstatt zum Ravelinplatz transportiert und dort an zwei Tagen aufgebaut wurde. In dem Chassis wurden unter anderem Holz, Metall und Materialien aus dem 3D-Drucker verbaut, berichtet Feldhusen. „Der gesamte Innenraum steckt voller Technik. Damit werden zum Beispiel der Nebel und die Lichter gesteuert.“ Um das Raumschiff herum hat die Agentur zudem rund sieben Tonnen Steine drapiert, die eine unsanfte Landung simulieren sollen – dieser Eindruck wird auch durch die Kratzer und Spuren an der Außenhaut des Schiffs verstärkt.
Zu Spitzenzeiten arbeiteten an dem PlayStation-Raumschiff zwischen zwischen 20 und 30 Leuten, so Feldhusen. „Da waren Statiker beteiligt, Bauzeichner, Licht- und Soundtechniker und weitere Spezialisten.“ Als schließlich alles fertig war, habe sich das Team noch einmal das ursprüngliche Moodboard angeschaut, so die Agenturchefin. „Das Raumschiff, das wir damals gezeichnet haben, steht jetzt am Ravelinplatz. Das ist schon ein tolles Gefühl.“ Fazit: Ein gelungenes Mehrfach-Event, von dem alle Beteiligten profitiert haben. (Achim Fehrenbach)