Die Branche kocht: Rechtsanwalt Stephan Mathé, MBA

Ich ernähre mich seit ca. 8 Jahren vegan. Und damit erfülle ich direkt das erste Klischee, denn Sie kennen sicher den Witz: „Woran erkennt man einen Veganer? Er sagt es Ihnen“. Tatsächlich ist dies genau das, was mich am meisten daran stört. Nämlich nicht der Verzicht auf ein schönes Rinderfilet, sondern zu einer Minderheit zu gehören. Das bedeutet, solche Witze aushalten zu müssen. Und vor allem Unbequemlichkeit, da man nicht wie jeder andere einfach am nächsten Imbiss einkehren kann. Der Grund für meine Entscheidung ist denkbar einfach: Meine Frau. Ich hatte schlicht kein vernünftiges Argument gegen eine vegane Ernährung vorzubringen. Es ist besser für die Umwelt und das Klima, besser für das Tierwohl und besser für die eigene Gesundheit. Alles andere sind Ausreden und Beschönigungen, so ehrlich sollte man sein. Missionieren möchte ich indes niemanden. Ich habe über 40 Jahre gern Fleisch gegessen, also wer bin ich schon, anderen Ratschläge zu erteilen?
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„Schlitzkartoffeln“ mit veganer Kräuter-Creme und Mandel-Rosenkohl

„Schlitzkartoffeln“ mit veganer Kräuter-Creme und Mandel-Rosenkohl

Ein Gericht von Rechtsanwalt Stephan Mathé, MBA

Als mich die IGM-Anfrage erreichte, dachte ich als erstes daran, etwas möglichst Pompöses vorzubereiten. Als Vater zweier Kinder jedoch, dessen Frau sich vor einigen Wochen den Arm gebrochen hat und der daher täglich kocht, ist ein einfaches Gericht viel wertvoller. Einer unserer Klassiker ist eine Kräuter-Creme, die als Sauce oder Dip zu fast allem passt. Dazu Ofenkartoffeln und Rosenkohl. Und das geht wie folgt:

Ich fange mit den Kartoffeln an, damit diese backen können, während Sauce und Gemüse zubereitet werden. Man schält ca. 2 Kilo festkochende Kartoffeln (Menge gilt immer für 2 Erwachsene und 2 Kinder) und schneidet diese mit dem Messer quer ca. 6-8 Mal ein. Profis benutzen dafür wohl Kochlöffel o.ä. als Abstandshalter, ich mache das nach Gefühl so, dass sie fast ganz durchgeschnitten werden. Größere Exemplare werden vorher geteilt oder gedrittelt. Dann kommen die Kartoffeln in eine Auflaufform, werden gesalzen und gepfeffert und man gießt etwas Olivenöl darüber. Aber nicht zu viel, dann werden sie zu weich, nur 1-2 Esslöffel pro Schale. Wahlweise streut man etwas kleingehackten Knoblauch darüber. Ich mache immer zwei Schalen: Eine kleine mit Knobi für mich, eine große für die Familie. Dann kommen die Kartoffeln bei 200 Grad Umluft in den vorgeheizten Ofen für eine gute Stunde. In den letzten 10 Minuten schalte ich die Grillfunktion dazu, damit sie noch knuspriger werden.

Dann kommt die Sauce. Als Veganer hat man ja keine Sahne, Quark etc. Der Clou sind Cashewnüsse, wobei Cashew-Bruch noch besser ist. Man nimmt je nach Bedarf 300 bis 500g, ich rechne hier mal mit 400g. Die Nüsse weicht man für mindestens 1 Stunde in kaltem Wasser ein, also schon vor dem Kartoffelschälen. Nach dem Einweichen spült man die Cashewnüsse im Sieb ab und tut sie in den Mixer. Der muss ordentlich Power haben, wir benutzen einen Vitamix-Hochleistungsmixer. Dazu kommen 320ml kaltes Wasser und 5 Esslöffel Zitronensaft. Das mixt man dann, bis eine nahezu weiße Creme entstanden ist. Dabei kann man etwas Wasser nachgießen, wenn die Creme zu dick ist. Die Creme kommt dann in eine Schale, dazu kommen 1-2 Knoblauchzehen und 2-3 Schalotten, jeweils klein gehackt. Und schließlich Kräuter, ich nehme der Einfachheit halber ein Paket tiefgefrorene Bio-Gartenkräuter, frische wären natürlich noch besser. Etwas Salz und Pfeffer, das Ganze verrühren, fertig.

Und schließlich der Rosenkohl. Zumeist hat man gefrorenen, dieser wird kurz blanchiert und anschließend für ca. 15 Minuten in der Pfanne mit etwas Olivenöl unter Rühren angebraten. Wieder etwas Salz und Pfeffer. Besonders lecker ist es, wenn man einige Minuten vor Ende Mandelblättchen oder -mehl dazu gibt. Die Kinder nehmen als Zweitgemüse gern Erbsen.

Damit hat man ein relativ leicht gemachtes Abendessen. Als Wein dazu empfehle ich den Chardonnay von Kruger Rumpf, gut gekühlt. Meine Mädels nennen das Gericht „Schlitzkartoffeln“ und freuen sich immer total drauf. Die Creme kann man noch 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren und gut auf Brot essen oder Paprika darin dippen. Schmeckt im Übrigen auch sehr gut zu Spargel. Und zum Grillen. Und ja, auch zu einem Stück Fleisch. Und wenn einmal Kartoffeln übrig sind, werden diese am nächsten Tag zu Bratkartoffeln verarbeitet, die Sollbruchstellen zum Nachschneiden sind ja schon vorhanden. Ich hoffe, es schmeckt Ihnen!

Zutaten Creme:

  • 400g Cashew-Bruch
  • 320ml Wasser
  • 5 Esslöffel Zitronensaft
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 2-3 Schalotten
  • 1 Paket TK-Gartenkräuter
  • Salz / Pfeffer
IGM 10/24
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