
IGM: Was war damals der Grund, Opera GX – einen Browser speziell für Gamer – zu veröffentlichen?
Maciej Kocemba: Gamer haben, insbesondere in bestimmten Situationen, sehr spezifische Bedürfnisse. Die damals auf dem Markt befindlichen Browser konnten diese Nutzerbedürfnisse nicht erfüllen. Natürlich ließen sich manche dieser Dinge beispielsweise mit einer Erweiterung, einer intelligenten Konfiguration oder einfach durch Anpassungen am Standardprodukt erreichen. Einige der fehlenden Funktionen, die wir im Early Access mit Nutzern, in Interviews und beim Ausprobieren früherer Versionen überprüft haben, konnten jedoch nicht über Erweiterungen bereitgestellt werden. Eine der wichtigsten Funktionen war beispielsweise der CPU- und RAM-Limiter, sprich ein Prozessor- und Arbeitsspeicher-Last-Begrenzer. Browser sind konstruktionsbedingt sehr ressourcenhungrig, da sie Dinge so schnell wie möglich erledigen möchten. Dem Browser ist es egal, welche anderen Anwendungen auf dem Computer laufen. Und was ist, wenn man ein Spiel spielt und sich ein Wiki ansehen möchte oder ein YouTube-Tutorial anschaut, um zu erfahren, wie man durch das Spiel kommt? Normalerweise läuft während des Spielens ein Browser. In dieser Situation ist der Browser allerdings ein echter Feind, da er zu viele Ressourcen beansprucht. Deshalb haben wir einen CPU- und RAM-Limiter und später einen Netzwerk-Limiter eingebaut. Denn Nutzer wollen in der Lage sein, den Browser zu nutzen, während sie spielen und gleichzeitig sicherstellen, dass das gestartete Game keine Lags aufweist.
IGM: Was waren die größten Evolutionsschritte seit dem Start von Opera GX im Juni 2019? Was waren die wichtigsten neuen Funktionen, die im Laufe der Zeit hinzugefügt wurden?
Kocemba: Wir hatten diesen ersten Satz an Funktionen, der Opera GX definierte. Und obwohl dieser Satz im Vergleich zu dem, was wir jetzt sehen, deutlich kleiner war, bildet er die Grundlage für das, was bis heute geschätzt wird. Opera GX zeichnet sich durch ein unverwechselbares Aussehen und Nutzungsgefühl sowie einige einzigartige Funktionen aus, wie Musik und Sounds, die im Browser integriert sind. Dazu kommen besagte Limiter, eine Twitch-Integration sowie die GX Corner, ein HUB, der Informationen aus der Gaming-Welt zusammenfasst. Nicht zu vergessen alle Stärken, die man bereits vom Opera One kennt. Nutzer, die sich für GX entscheiden, müssen also keine Kompromisse in Sachen Sicherheit, Privatsphäre und weitere One-Features eingehen. Doch zurück zu Ihrer Frage: Eine große Neuerung, die wir bereits vor über zwei Jahren eingeführt haben, ist die Möglichkeit, den Browser zu modifizieren. Schon damals konnte man Opera GX auf verschiedene Weise anpassen. Allerdings war es ziemlich schwierig, einfach an andere Anpassungsmöglichkeiten zu gelangen. Es war eine Menge Bastelei an verschiedenen Stellen. Deshalb haben wir Mods eingeführt, die viele Funktionen und verschiedene Anpassungsmöglichkeiten in einem kleinen Paket vereinen. Man geht einfach in den Store, lädt eine Mod herunter und schon sieht und fühlt sich GX anders an. Die Mods wurden seitdem erweitert und bieten viele neue Optionen. Die Community liebt es, denn wir sehen derzeit über 9.000 einzigartige Mods. So kann man seinen Opera GX über mehrere Jahre hinweg jeden Tag anders gestalten. Doch damit nicht genug. Man kann sogar die Mods modifizieren. Denn der Nutzer soll immer die Kontrolle behalten – das ist unser Motto. Wir sind außerdem sehr glücklich über eine offizielle Kollaboration mit CD Projekt Red und die daraus resultieren „Cyberpunk 2077“-Mod.
Die Community liebt es
IGM: Wie viele Personen haben den Opera GX Browser bereits heruntergeladen und wie viele monatlich aktive Nutzer hat der Opera GX Browser im Moment?
Kocemba: Ich kann keine Zahlen teilen, die nicht offiziell bekannt gegeben wurden, weshalb ich leider auch keine Gesamt-Downloadzahlen preisgeben kann. Was ich jedoch mit Freude teilen kann, ist, dass wir über 33,9 Millionen monatliche Nutzer haben. Das sind die Daten, die wir auch in unseren Investoren-Papieren teilen.
IGM: Was sind die Marketing-Instrumente, mit denen Sie sicherstellen wollen, dass mehr und mehr Menschen den Opera GX Browser kennenlernen und nutzen?
Kocemba: Wir kommunizieren mit relevanten Zielgruppen und finden heraus, wo sie sich befinden. Wir arbeiten mit Influencern und Medien zusammen und kooperieren mit ihnen, um positive Resonanz zu erzielen. Ich denke, wir haben einen sehr guten Punkt erreicht. Wir wachsen bereits sehr schnell.
IGM: Nutzen Sie auch eher klassische Marketing-Instrumente wie beispielsweise Werbung in Print-Magazinen?
Kocemba: Wir erforschen viele Möglichkeiten und prüfen, welche Optionen tatsächlich funktionieren könnten. Mit anderen Worten: Wir versuchen, schnell etwas zu entwickeln und zu prüfen, ob es funktioniert. Wenn das der Fall ist, machen wir damit weiter. Falls nicht, dann wechseln wir zu einem anderen Thema und versuchen, das Wissen über Opera GX auf andere Art und Weise zu verbreiten.
IGM: Die Opera Browser Days spielen in diesem Zusammenhang sicher auch eine wichtige Rolle. Wie lange gibt es diesen Event eigentlich schon und wie hat er sich in der Vergangenheit entwickelt?
Kocemba: In diesem Jahr finden die Opera Browser Days zum dritten Mal statt. Allein im letzten Jahren hatten wir zwei dieser Events, einmal im norwegischen Oslo und einmal im englischen Bath. Dieses Mal treffen wir uns in Lissabon. Es ist ein sehr schönes Gesamtpaket. Es dauert mehr als einen Tag, aber es gibt einen Kerntag, an dem wir alle Produkte auf der Bühne präsentieren, um zu zeigen, was wir gemacht haben, was als Nächstes kommt und um einige Highlights zu präsentieren. Beispielsweise werde ich auf der Bühne eine Demo zeigen und einen Build, den bisher niemand außerhalb des Unternehmens gesehen hat. Das ist immer ein Nervenkitzel für alle, denn es kann zu Abstürzen kommen und Dinge können schiefgehen – das ist Teil der Geschichte. Und dann haben wir einige Sessions, bei denen Journalisten Einzelgespräche mit allen Sprechern vereinbaren können, um weitere Einblicke zu erhalten und einige Themen weiter zu vertiefen, die interessant gewesen sein könnten und vielleicht im Laufe des Tages auf der Bühne zur Sprache gekommen sind.
Ein sehr schönes Gesamtpaket
IGM: Lassen Sie uns mehr über die GX Corner sprechen – also den Bereich im Browser, der nach dem Start des Browsers direkt auftaucht. Was sind die populärsten Sektionen in diesem Informations-HUB?
Kocemba: Nun, lassen Sie mich die Frage umdrehen: Welche Sektionen der GX Corner haben Ihnen am besten gefallen?
IGM: Mir – als jemand, der regelmäßig Spiele rezensiert – hat der Premieren-Kalender am besten gefallen, sprich die Übersicht mit kommenden Spiele-Releases. Darüber hinaus fand ich die Rubrik mit den Browser Games sehr ansprechend gemacht und ich habe sie entsprechend häufig besucht. Wenn man sich viel mit AAA-, AA- sowie Indie-Spielen auseinandersetzt, ist das eine schöne Möglichkeit zu sehen, was in diesem Bereich gerade aktuell ist.
Kocemba: Das deckt sich perfekt mit unseren Ergebnissen. Ich würde das Ganze allerdings noch mit der Sektion rund um die Gratis-Spiele ergänzen. Diese Sektion wird von den Nutzerinnen und Nutzern auch sehr geschätzt, da man hier viele Titel findet, die man einfach der eigenen Sammlung hinzufügen kann. Sie werden nicht unbedingt alle davon spielen. Hier geht’s vielen vielmehr um den Akt des Sammelns. Kurz gesagt: Der Kalender, die Gratis-Spiele, die kommenden Spiele – das sind die Dinge, die hier hoch im Kurs stehen. Am besten man betrachtet die GX Corner als persönlichen Freund, der sich täglich um das gesamte Internet kümmert und nur die Dinge heraussucht, die wichtig und ihre Zeit wert sind. Das ist das Ziel. Und wir haben kein KI-Team, sondern ein menschliches Team, das diese Dinge kuratiert. Wenn Sie also Dinge im Kalender sehen, die Ihnen gefallen, von denen Sie aber nichts wussten, ist das ein Pluspunkt für das Team. Denn wir konzentrieren uns nicht nur auf die bekannten großen Titel. Den Release von „GTA VI“ wird man wahrscheinlich nicht verpassen. Das wird ziemlich schwer. Aber es gibt auch viele coole Spiele, die nicht über das nötige Marketingbudget verfügen, um sichtbar zu sein. Und auch diese Spiele greifen wir auf und sorgen dafür, dass die Leute sie sehen können.
IGM: Wie groß ist das Redaktionsteam von GX Corner? Und arbeiten diese Personen verteilt über den ganzen Globus oder alle im gleichen Büro?
Kocemba: Das Team sitzt zusammen, was sehr gut ist, denn es ist wesentlich effizienter und macht Diskussionen viel einfacher. Hinzu kommt, dass sich das Team sehr für die Gaming-Thematik interessiert. Eben diese Faktoren sind auch ein Grund dafür, warum bestimmte Sachen im Release-Kalender auftauchen. Die genaue Teamgröße kann ich nicht verraten, wohl aber, dass es sich um menschliches Personal handelt. Die Inhalte sind vollständig von Menschen kuratiert. Und nochmal: Unser Ziel mit der GX Corner ist es nicht, alles zu zeigen, denn dann wäre es eine sehr, sehr lange Liste an Spielen. Vielmehr soll man das Gefühl haben, mit Informationen versorgt zu werden, die relevant sind. Übrigens: In jeder Sektorion finden Sie ein Smiley-Symbol. Wenn Sie darauf klicken, können Sie uns Feedback geben, wie Ihnen die Sektion gefällt. Das Feedback ist anonym, aber eben auch cool, weil jeder sagen kann, was er möchte, und das hilft uns, die Dinge zu formen.
Die Inhalte sind vollständig von Menschen kuratiert
IGM: Innerhalb der GX Corner gibt es einen Bereich, in dem man Zugang zu Tausenden von Browser-Games hat. Was muss ein Entwickler tun, um in dieser Sektion aufzutauchen?
Kocemba: Zunächst einmal: Dieser Bereich aus der GX Corner spiegelt das wider, was in GX Games passiert. Es handelt sich also nicht um etwas Separates. Aus genau diesem Grund möchten wir auch sicherstellen, dass die guten Sachen hervorgehoben werden. Kurz gesagt: Wenn Sie etwas Gutes entwickeln, das Anklang findet und von den Benutzern geschätzt wird, dann nehmen wir entweder umgehend Kontakt mit Ihnen auf. Alternativ können Sie aber auch ein Formular ausfüllen, um auf diesem Weg mit uns ins Gespräch zu kommen.
IGM: Angenommen ich bin Entwickler und fülle besagtes Formular aus – wie lange würde es dauern, bis ich Feedback erhalte?
Kocemba: Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wir haben kein Service-Level-Agreement (SLA). Es hängt auch davon ab, wie ausgelastet das Team mit anderen Aufgaben ist. Aber wir neigen dazu, so schnell wie möglich zu arbeiten, weil wir wissen, dass eine Person auf Feedback wartet.
IGM: Wie viele Gamer erreichen Sie aktuell über GX Games?
Kocemba: Die letzte offizielle Zahl, die diesbezüglich auf der GX Games-Webseite geteilt wurde, beläuft sich auf 200.000 Personen, die täglich spielen. Es ist bereits eine ziemlich große Ziffer, wenn man bedenkt, dass hier nicht die Anzahl der Personen gemeint ist, die neue Inhalte erkunden, sondern die Zahl der Personen, die tatsächlich spielen. Zudem möchte ich noch einmal klarstellen, dass es sich um ein relativ junges Produkt handelt. Es muss sich also erst noch etablieren, sprich die Leute müssen verstehen, wofür es eingesetzt werden kann. Ich glaube, wir haben hier ein ziemlich gutes Gesamtpaket, denn wir haben einerseits Opera GX und andererseits GameMaker. Bereits 2021 hat Opera die Spieleentwicklungsumgebung GameMaker übernommen und jetzt haben wir alle Barrieren gesenkt und beseitigt, was bedeutet, dass GameMaker absolut kostenlos ist. Wir haben es sogar so gemacht, dass man sich nicht einmal mehr einloggen muss. Du brauchst nicht einmal mehr einen Account, um die Plattform nutzen zu können. Du kannst deine Spiele kostenlos bei GX Games hochladen und sie beliebig weiterentwickeln.
200.000 Personen, die täglich spielen
IGM: Und wann kommt der Punkt, an dem Opera sich seinen Anteil nimmt? Denn auch Sie müssen ja Geld verdienen, um das Ganze zu finanzieren.
Kocemba: Auch das ist sehr klar definiert. Wir nehmen zehn Prozent der Einnahmen, wenn tatsächlich Umsätze generiert wurden. Hinzu kommt, dass wir verschiedene Optionen anbieten. Wer möchte, kann sein Spiel beispielsweise hinter eine Paywall stellen. Wir bieten auch eine Option an, bei dem man im Vorfeld für das gesamte Spiel bezahlt. Darüber hinaus wurde gerade eine Trinkgeld-Option eingeführt. Wir glauben, dass Trinkgelder für jemanden nützlich sein könnten, der sein Spiel noch aktiv entwickelt, aber eben noch nicht fertig ist. Auf diese Weise kann man jemanden also ermutigen und ihm zeigen, dass sich sein Projekt in die richtige Richtung entwickelt. Die „Tipping“-Funktion befindet sich noch in einer Testphase. Die Entwickler mehrerer Spiele haben sich schon dafür beworben und wir überprüfen gerade, wie gut das funktioniert. Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass wir aktiv mit diesen Entwicklern zusammenarbeiten. GX Games versammelt viele Entwickler, die an Spielen arbeiten, und wir haben einen eigenen Discord-Kanal, in dem Leute die Beziehungen zu diesen Entwicklern pflegen. Alles, was wir rund um die Monetarisierung tun, machen wir grundsätzlich gemeinsam mit den Entwicklern. Nur so sehen wir, was sie wirklich brauchen, was passt und was sich für sie in welchen Situationen richtig anfühlt usw.
IGM: Laut der Website dev.gx.games.com können sich derzeit nur Entwickler aus Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden und den USA für das Programm bewerben, Teams aus deutschsprachigen Länder jedoch nicht. Trifft das weiterhin zu?
Kocemba: Ich kann hiermit bestätigen, dass dies ein Fehler unsererseits ist und die Seite noch nicht aktualisiert wurde. Im Moment ist bereits jeder für den nächsten Abschnitt akzeptiert.
IGM: Schon jetzt gibt es tausende Spiele auf GX Games, darunter auch viele Erfolgsstorys. Könnten Sie einige dieser Browser-Game-Erfolgsgeschichten benennen, die direkt mit Opera GX verknüpft sind?
Kocemba: Auch hier stellt sich die Frage: Was ist Erfolg? Erfolg kann bedeuten, dass jemand ein sehr beliebtes Spiel hat. Erfolg kann aber auch bedeuten, sein Spiel auf Steam zu bringen und dort erfolgreich zu sein. Jeder definiert Erfolg anders. Um noch einmal einen Schritt zurückzugehen: Diese Spiele werden mit GameMaker entwickelt. GameMaker ist die Engine, mit der Spiele für verschiedene Plattformen entwickelt werden können. Einmal erstellte Spiele können über GX Games, aber auch auf Steam, PlayStation, Switch, Xbox, iPhone und Android veröffentlicht werden. Das Beste daran: Man ist zu keinem Zeitpunkt im GX-Ökosystem gefangen. Sie können das Spiel also auch auf Ihrer eigenen Webseite verkaufen, wenn Sie das möchten. Im Ökosystem von beispielsweise Roblox würde das nicht funktionieren. Doch zurück zu den Erfolgsgeschichten. Eines dieser Spiele kam vor etwa einem Jahr auf den Markt und heißt „Burning Motor“. Viele haben es vielleicht schon gesehen, denn es wurde in der GX-Games-Sektion oft hervorgehoben und dort bereits über elf Millionen Mal gespielt, also etwa 30.000 Mal pro Tag. Eine weitere Erfolgsgeschichte hört auf den Namen „Operius“. Es ist aber nicht irgendein Spiel. Es wurde im Rahmen eines Game Jams erstellt. Das Ziel war es, ein Offline-Game für Opera GX zu entwerfen. Es handelt sich also um ein Spiel, das gespielt werden kann, wenn man kein Internet hat. Mittlerweile ist es direkt in GX eingebaut – es gibt sogar eine Zwei-Spieler-Option. Zuletzt möchte ich noch „Happy Sheepies“ erwähnen. Es war anfangs Teil von GX Games und schaffte es dann auf Steam, wo man es nun kaufen kann.
IGM: Sie unterstützen Entwickler auch mit sogenannten Kampagnen. Könnten Sie das etwas näher erläutern?
Kocemba: Letztendlich geben wir ihnen eine Art Boost. Wir geben ihnen, was das Marketing-Geld bewirken würde, wenn sie welches hätten. Wir geben ihnen mehr Sichtbarkeit, was bedeutet, dass wir ihr Spiel auf GX Games, in der GX Corner und auf unseren Social-Kanälen bewerben. Das geschah im Übrigen auch mit „Happy Sheepies“. Die gebündelte Sichtbarkeit half dem Entwickler dabei, ein bestimmtes Wishlisting-Level bei Steam zu erreichen. Nachdem das geschafft war, tauchte das Spiel sogar auf der Trending-Seite von Steam auf. Das ist tatsächlich entscheidend, damit ein Spiel Anklang findet. Letztendlich gibt es nichts, was uns mehr erfreut, als wenn die Leute, die GameMaker nutzen, erfolgreich sind. Wir unterstützten im Übrigen auch Mobile. Man kann also via GameMaker ein Mobile-Game erstellen, ohne dafür zahlen zu müssen und ohne einen Apple- oder Google-Account erstellen zu müssen. Das bedeutet, ich kann ein Spiel erstellen, es Ihnen schicken und es auf einem Smartphone starten. Es wird im Vollbildmodus angezeigt und sieht aus wie ein normales Spiel. Hinzu kommt: Es gibt keinen Überprüfungsprozess. Man muss nicht volljährig sein, um ein Entwicklerkonto zu erstellen. Sie müssen den gesamten Verifizierungsprozess nicht durchlaufen. Die Anwendung durchläuft also auch keine Testwarteschlange. Nichts davon passiert.
Es gibt keinen Überprüfungsprozess
IGM: Wie gehen Sie in solchen Fällen mit problematischen Inhalten um? Gibt es eine Art Filter-System?
Kocemba: Wir haben keinen Mechanismus zur Inhaltsfilterung, da wir keinen Überprüfungsprozess haben. Stattdessen können wir ausgewählte Inhalte auf der Hauptseite bewerben. Wir nutzen sozusagen Kuratierung. Wir suchen uns gute Inhalte aus. Wenn Inhalte auftauchen, die eigentlich nicht sichtbar sein sollten, können Nutzer sie melden, und wir entfernen sie dann. Natürlich gibt es auch klar formulierte Nutzungsbedingungen. Wir können diese Dinge jedoch nicht ständig festlegen, da sie im Grunde alles blockieren würden. Ihr Spiel würde nie veröffentlicht werden, da wir das gesamte Spiel prüfen müssten.
IGM: Opera GX verfügt seit einiger Zeit über einen KI-Assistenten namens ARIA. Welche Technologien setzen Sie im Hintergrund ein, um dies zu ermöglichen? Und welche Aufgaben kann ARIA derzeit am besten bewältigen?
Kocemba: ARIA greift auf verschiedene Technologien verschiedener Unternehmen zurück. Aktuell nutzt sie GPT 4.0, Gemini 1.5 und Imagine 3. ARIA ist unsere Engine. Wenn sie mehr Daten benötigt, zieht sie diese einfach aus verschiedenen Engines. Das bedeutet, dass bei Aktualisierungen auch Verbesserungen erzielt werden. Hinzu kommt, dass ARIA Opera GX sehr gut kennt. Sie können in ARIA also Fragen zu Opera GX stellen, da ARIA über zusätzliches Wissen über den Browser verfügt. Wir haben ARIA für Mobilgeräte und Desktops im Angebot und es in Opera One und Opera GX integriert. Mit Opera Developer, einer Vorabzugangsversion des Browsers, können Sie zudem die neuesten KI-Funktionen im Vorfeld testen. Wer diesbezüglich auf dem Laufenden bleiben möchte, nutzt am besten unseren Blog, auf dem fast jede Woche etwas Neues passiert. Für ARIA haben wir zuletzt übrigens multimodale Antworten hinzugefügt. Ferner haben wir ARIA um den Vollbildmodus erweitert und den Schreibmodus hinzugefügt. Wenn Sie also etwas in das Bearbeitungsfeld einer Webseite schreiben, können Sie ARIA bitten, es umzugestalten. Auch hier gilt: Alles völlig kostenlos. Das VPN ist ebenfalls kostenlos.
IGM: Wie soll ARIA künftig im Bezug auf Gaming weiterentwickelt werden? Wie sieht es zum Beispiel mit einem KI-Coach aus, der einem unter die Arme greift, wenn man in einem Spiel mal nicht weiterkommt?
Kocemba: Leider kann ich dahingehend nichts teilen, aber viele dieser Ideen sind ziemlich offensichtlich. Mehr kann ich leider nicht verraten.
IGM: Lassen Sie uns abschließend noch kurz über den Bereich GXme sprechen. Hier können Spieler Profile erstellen, Quests absolvieren und Achievements freischalten. Wie viele Opera-GX-Nutzer verwenden diese Funktionen?
Kocemba: Auch hierzu kann ich leider keine Zahlen rausgeben. Dennoch kann ich bestätigen, dass GXme populär ist. Leute mögen das Feature – speziell diejenigen, die auch Spiele über GX Games daddeln. Denn mit GXme kann man sich nicht nur Pixel verdienen, sondern auch Sticker teilen und Sticker an andere Creators weitergeben.
IGM: Wir haben bereits viele verschiedene Themen im Zusammenhang mit Opera GX angerissen. Gibt noch etwa, das Ihnen ganz persönlich am Herzen liegt?
Kocemba: Ich denke, Opera GX kann alles sein, was man sich wünscht. Man kann den Browser beliebig anpassen. Wir haben ein paar witzige Dinge eingebaut, wie eine Deinstallations-Anweisung für Edge. Kein anderer Browser kann das. Wir sind diejenigen, die es können, und deshalb machen wir es auch. In diesem Zusammenhang würde ich gerne noch eine Funktion erwähnen, die viele vermutlich nicht kennen. Wenn man GX länger als zwei Wochen nicht startet, ist man wahrscheinlich tot. Wurde jedoch vorher die Funktion „Fake My History“ aktiviert, löscht GX den Browserverlauf und ersetzt ihn mit einem gefälschten Browserverlauf. Und dieser Browserverlauf macht einen zum besten Menschen der Welt. So findet man im Verlauf des Betroffenen dann zum Beispiel Antworten auf Fragen wie: „Wie kann ich älteren Menschen helfen?“, „Wie kann ich Bücher an meinen örtlichen Buchladen spenden?“ oder „Wie kann ich Kindern helfen?“. Wenn also irgendjemand tatsächlich nachschauen würde, dann wären Sie einfach der beste Mensch der Welt. (soe/bpf)