Die Branche kocht: Gunnar Lott, Visibility

Die Männer meines Alters um mich herum entwickeln so einen Hang zu Instagram-fähigen Genuss-Hobbys. Und werden zu ambitionierten Hobby-Köchen, Whiskey-Connaisseuren oder wenigstens zu Perfor­mance-Künstlern am Weber-Grill. Ich lebe vegan und trinke keinen Alkohol, daher kann ich da nicht so mitgehen und vor allem: Kochen muss für mich schnell gehen. Ich liebe es nicht, zu kochen, ich liebe es allenfalls, gekocht zu haben. Wenn irgendein Gericht länger als 30 Minuten in der Zubereitung dauert, bin ich schon genervt. Mein Repertoire besteht also aus einer Reihe superprag­matischer veganer Einfachgerichte, die leicht abwandelbar sind, wenn man nicht alle Zutaten da hat. Hier ist ein schnelles veganes Essen, basierend auf ein paar Standards der koreanischen Küche. Ist nominell für 4 Personen, meine Frau und ich essen das aber auch zu zweit auf.
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Dubu Kimchi mit koreanischem Gurkensalat / Ein Rezept von Gunnar Lott, PR-Fachmann bei der Agentur Visibility

Zutaten:

Vorspeise: Koreanischer Gurkensalat

•    1 Gurke
•    1 EL Sesamöl
•    1 Zwiebel
•    1 Zehe Knoblauch
•    1 EL Miso-Paste
•    2 EL Sojasauce
•    1 EL Reisessig
•    1 EL Sesamsaat (geröstet)
•    Salz, Zucker nach Gusto

Hauptspeise: Dubu Kimchi

•    500g mittelfester Tofu, am besten im Block
•    200g Pilze (Kräutersaitlinge idealerweise)
•    300g Kimchi
•    ½ Zwiebel
•    3 Knoblauchzehen
•    1 grüne Chilischote
•    1 EL Olivenöl (oder vegane Butter)
•    2 EL Sesamöl
•    3 EL Gochujang-Dressing
•    1 EL Sesamsaat (geröstet)
•    1 Tasse koreanischer Rundkornreis (oder Basmati)

Zubereitung Vorspeise:

Dies ist ein leichter Salat, den man auf viele unterschiedliche Arten machen kann und der zu vielen Gerichten passt.

Zwiebel sehr fein hacken, Knoblauchzehe auch, anbraten.

Dann Dressing: Sesamöl, Sojasauce, Miso-Paste und Reisessig in einer Salatschüssel miteinander verrühren. Zucker und Salz zugeben und unter die flüssigen Zutaten rühren. Ist nicht schlimm, wenn eine Zutat fehlt oder man noch Chiliflocken dazu tun will, einfach nach eigenem Geschmack machen - allein auf das Sesamöl würde ich bestehen.
Dann nehmen wir 1 Salatgurke, waschen und zerkleinern sie. Man kann sie schlicht würfeln oder in Scheiben oder Streifen schneiden, aber manche Köche (ich) zerquetschen sie auch. Oder schneiden sie zu Spiralen, aber das ist mir zu angeberisch.

Ich presse noch ein bisschen das Wasser aus den Gurken, aber das geht natürlich nicht so gut, wenn man fancy Spiralen geschnitten hat. Egal. Jedenfalls alles mit den angebratenen Zwiebel- und Knoblauchhäckseln in einer Schüssel vermengen, gerösteten Sesam drüberstreuen, fertig.

Zubereitung Hauptspeise:

Wir essen Kimchi zu jeder Mahlzeit, einfach aus dem Glas kalt dazu, aber das ist nicht jedermanns Sache. Dubu Kimchi ist eine schöne Möglichkeit, den Kimchi in einem Gericht zu verbauen. Ich habe immer selbstgemachten Kimchi da, man kann den aber auch in guter Qualität im Asia-Markt kaufen (allerdings sind da viele Sorten mit Fischöl, also nicht vegan). Dubu Kimchi ist ein traditioneller koreanischer Snack, statt der Pilze nimmt man dort zumeist angebratenen Schweinebauch.

Reis ordentlich waschen, in einen Topf mit Wasser werfen, kochen. Koreanischer Rundkornreis passt am besten. Ich habe aber oft keinen da, es hat sich auch noch niemand über Basmati beschwert.

In einem kleinen Topf erhitzen wir 1 l Wasser, legen den kompletten Tofu hinein und kochen ihn, so 7-8 Minuten lang. Derweil schneiden wir die Pilze in Scheiben und braten sie vorsichtig in einer Pfanne ohne Öl an, bis sie ein bisschen Farbe gewonnen und Wasser verloren haben. Dann noch (vegane) Butter oder Olivenöl in die Pfanne, leicht salzen und noch ein bisschen weiter braten. Dann vom Feuer nehmen, zur Seite stellen, nicht abdecken.

Jetzt den Tofu aus dem Wasser retten und vorsichtig trockentupfen, mit einem Tuch oder so. In attraktive 1cm dicke Scheiben schneiden. Beiseite stellen. Für Tofu-Neulinge, denen das Zeug immer zu langweilig ist: Man kann den Tofu statt zu kochen auch eben mit Öl anbraten, das ist ein bisschen spektakulärer.

Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Sesamöl in einer Pfanne erhitzen, mittlere Hitze höchstens, darin beides 2 Minuten anrösten. Jetzt den Kimchi dazu, 2-3 Minuten anbraten. Dann das Gochujang-Dressing dazu, wenn man sowas nicht im Haus hat, kann man improvisieren - eine noch im Kühlschrank herumstehende Chilisauce funktioniert hier schon auch. Dann die Pilze dazu. Gut umrühren, das Ganze noch 2 Minuten garen. Am Ende noch die Chilischote halb in Scheiben, halb in winzigen Stücken drüber würfeln und den gerösteten Sesam drauf streuen.

Die Mischung auf einer runden Platte anrichten und den Tofu kreisförmig drumherum drapieren. Man kann den Tofu auch zu einem kleinen Berg schichten und das Kimchi drüber tun. Dann noch mit restlichem Dressing oder Chilisauce beträufeln, fertig.

Reis in Schälchen dazu reichen.

In Korea trinkt man dazu Soju (Reisschnaps) oder Makgeolli (ein milchiger Reiswein), als alkoholfreie Alternative biete ich meist weißen Traubensaft an.

IGM 06/23
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