Die Branche kocht: Martin Schneider, Chief Commercial Officer, Misc Games AS

Die Frage nach einem Beitrag in der Rubrik „Die Branche kocht“ traf mich zugegebenermaßen unvorbereitet. Auch wenn ich zu Hause immer mal wieder für die Zubereitung des Essens verantwortlich bin, geht es bei mir doch immer eher unspektakulär zu.

Ich grille gerne, ich esse gerne Spargel und beherrsche die Grundsätze der Sättigungsbeilagenzubereitung eigentlich recht passabel. Aber einen Beitrag zu verfassen, der den geneigten Leser dazu verführt, es mit nachzutun … ich war mir nicht sicher. Nach kurzem Nachdenken und dem Verwerfen einer Einführung in das „Sous-Vide“ Garen, welches ich tatsächlich fantastisch finde und dies auch schon mit diversen Branchenkollegen diskutieren durfte (viele Grüße an dieser Stelle an Guido Alt, Ralf Wirsing und Marie-Blanche Stössinger), besann ich mich auf die Dinge, die ich in meiner Kindheit gerne gemacht hatte, die aber leider durch Tschernobyl 1986 ein jähes Ende fanden. Durch Wald und Wiese gehen und nachschauen, was diese Essbares bereithalten. Pilze, Löwenzahn, Sauerklee, Brennnesseln und ähnliches wanderten damals entweder direkt in den Mund oder durch die Küche auf dem Teller.
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Martins beliebte Sauerampfersuppe

Ein Gericht von Martin Schneider, Chief Commercial Officer, Misc Games AS

Eines dieser Rezepte hat es bis heute überlebt und ist es wert, an die Nachwelt über die IGM weitergegeben zu werden: Martins beliebte Sauerampfersuppe!

Wie gesagt, damals ging ich oft über die Wiesen des Siebengebirges und sammelte dort viele Plastiktüten voll Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa), der in seiner Wildform enttäuschend kleine Blätter vorweist und genau diese Blätter sind es, die man für die Suppe braucht. Heutzutage gehe ich auf den Wochenmarkt und finde dort Sauerampfer, dessen Blätter eine Größe haben, die mir früher viel Arbeit und den ein oder anderen Zeckenbiss erspart hätten. (Ein Hinweis an dieser Stelle: Diese Blätter können ungekocht bei Verzehr größerer Mengen zu einer Oxalvergiftung führen also – Vorsicht! Gekocht besteht glücklicherweise keine Gefahr mehr.) Die Mengenangaben des Rezeptes sind übrigens nur Schätzungen, ich koche diese Suppe immer nach „Gefühl“.

Zuerst schmore ich eine klein geschnittene Zwiebel kurz in Butter an und gebe dann ca. 250g in schmale Streifen geschnittene Sauerampferblätter dazu (die dicken Blattachsen habe ich vorher entfernt) und warte unter beständigem Rühren bis die Farbe der Sauerampferblätter von hell- zu dunkelgrün wechselt (max. 5 Minuten). Jetzt gieße ich die Blätter und die Zwiebeln mit ca. 1l Gemüsebrühe auf und gebe ca. 250g Schmand dazu. Die fast fertige Suppe kurz aufkochen lassen. Jetzt nach Belieben mit Saucenbinder oder (etwas feiner) mit 2 gewürfelten, vorgekochten Kartoffeln eindicken, mit einem Pürierstab gut durchmixen und fertig!

Zum Servieren noch eine ein paar wenige Streifen ungekochte Sauerampfblätter überstreuen, einen Klacks Crème fraîche obendrauf und fertig ist eine Suppe, die durch ihre leichte Säure und einen, für die meisten, ungewohnten Geschmack überrascht. Zusammen mit einem Baguette serviert ist die hier vorgestellte Sauerampfersuppe eine wunderbare Vorspeise. Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!

Zutatenliste:

  • 250g Sauerampferblätter
  • 1 kl. Zwiebel
  • 1l Gemüsebrühe
  • 250g Schmand
  • 125g Crème fraîche
  • 2 Kartoffeln oder Saucenbinder
IGM 08/24
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