E-Sport-Coach Danusch "Arvindir" Fischer im Interview

E-Sport hat viele Facetten – und ganz unterschiedliche Job-Profile. Dieses Jahr haben wir bereits einige vorgestellt: Vom Spieler über die Fitness-Beraterin bis zum Trainerausbilder und zum Vereins­vorsitzenden. Mitentscheidend für den Erfolg sind natürlich auch die TrainerInnen selbst. Einer von ihnen ist Danusch "Arvindir" Fischer: Der 25-jährige Hauptstädter arbeitet seit 2018 als Head Coach für League of Legends bei Berlin International Gaming. BIG wurde 2017 gegründet, hat sein Headquarter in Berlin-Mariendorf und tritt derzeit in League of Legends, CS:GO, Valorant und sechs weiteren Titeln an. Danusch Fischer ist besonders erfolgreich: Mit seinen Teams wurde er mehrfach Meister in der Pro Division der Prime League – der höchsten deutschen LoL-Spielklasse. Mit IGM spricht "Arvindir" über seinen Werdegang, den Head-Coach-Alltag und die E-Sport-Förderung des Bundes.
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Danusch "Arvindir" Fischer

IGM: Danusch, die Saison ist gerade zu Ende gegangen. Wie lief's?

Danusch Fischer: Wir sind mit zwei neuen Spielern in die Sommersaison gestartet und wussten nicht so richtig, ob die Titelverteidigung ein realistisches Ziel ist. Wir haben aber – bis auf kleinere Probleme am Ende der Regular Season – sehr überzeugend aufgespielt. In den Play-offs haben wir dann dominant den Titel geholt. Momentan spielen wir in den European Masters. Dort konnten wir nach einem Fehlstart fünf Spiele in Folge gewinnen und sind nun als Gruppenerster fürs Viertelfinale qualifiziert.

IGM: Am bekanntesten ist ja das League of Legends European Championship, kurz: LEC. Wie hängen European Masters und LEC zusammen?

Fischer: Die European Masters sind eine Art Champions League mit den besten Teams aus europäischen Ligen. Im August hatten wir uns durch den Finalsieg in der Pro Division der Prime League – der höchsten deutschen LoL-Spielklasse – für die European Masterss qualifiziert. Die LEC ist über den European Masters angesiedelt. Das ist eine Franchise-Liga mit zehn Teams, die nach dem amerikanischen Sportmodell funktioniert. Es gibt weder Auf- noch Absteiger, sondern eine langfristige Partnerschaft – die Teams kaufen sich in die LEC ein. Der Veranstalter Riot Games bezeichnet die European Masters gerne als "Nachwuchsturnier" – was auch irgendwie stimmt. Von den zehn Spielern, die vor kurzem im LEC-Finale waren, haben sieben in der Vergangenheit die European Masters gespielt.

 

Es gab dann plötzlich Spieler, die mich kannten

 

IGM: Das heißt dann aber auch: Als talentierter Nachwuchsspieler muss man den Verein wechseln, um in die LEC zu kommen.

Fischer: Genau. Seit ich bei BIG bin, hatten wir schon sechs Abgänge in die LEC. Natürlich ist mein Hauptziel, Titel zu gewinnen. Aber eben auch, dass Spieler einen Spot in der LEC bekommen, wenn sie dafür bereit sind.

IGM: Reden wir über deine Coaching-Karriere. Wie bist du zum E-Sport gekommen?

Fischer: Ich komme aus sehr sportlichen Verhältnissen. Mit vier Jahren habe ich angefangen, bei Hertha 03 Fußball zu spielen. Das war schon halbprofessionell, da wurde in der F-Jugend nach jeder Saison aussortiert. Auch später war ich immer mega sportinteressiert – ich schaue auch jede Art von Sport. LoL hat mich fasziniert. Ich war aber nie wirklich gut darin – und wusste das auch. 2013 brach ich mir den Arm, spielte ein bisschen mehr League und schaute mich um. 2014 traf ich an einem IFA-Stand einen Manager von SK Gaming. Wir haben uns dann ein bisschen unterhalten. Ich habe ihm gesagt, dass ich Interesse habe, in die Szene zu kommen – und gefragt, ob er mir Feedback geben kann, wenn ich ihm probeweise eine Team-Analyse erstelle. Ich habe ihm die Analyse geschickt – und drei Monate später hat er mich gefragt, ob ich dem Team beitreten möchte. Das war aber damals wirklich noch Urzeit-LoL – freiwillig von zuhause. Als Belohnung durfte ich mit zur LEC fahren. Das war aber auf jeden Fall ein guter Einstieg in LoL, weil ich Kontakte knüpfen konnte. Es gab dann plötzlich Spieler, die mich kannten. Und von da ging es dann weiter.

IGM: Welche Aufgaben bekamst du bei SK Gaming?

Fischer: Das Team spielte damals in der LCS, dem Äquivalent zur heutigen LEC. Ich war aber kein Head Coach, arbeitete remote und hatte kaum Kontakt zu den Spielern selbst. Ich war Analyst, der vor allem Daten sammelt und das Team auf den Gegner vorbereitet.

 

Von politischer Seite kommt überhaupt nichts

 

IGM: Bei BIG bist du Head Coach. Wie verlief dein Weg dorthin?

Fischer: Von SK Gaming ging ich zu Splice, dann zu Huma, dann zu Iguana eSports, mit denen ich das erste Mal Deutscher Meister wurde – das war 2016. 2017 war ich dann bei Alternate, das war kein so erfolgreiches Jahr. Ich habe mit dem Vollzeit-Coaching aufgehört und wieder mit dem Studium begonnen. 2018 ging ich auf Teilzeit-Basis zu Euronics – und bin da mit einem Streamer-Team bis ins Halbfinale der European Master gekommen. Mir wurde klar: Wenn ich mit dem Coaching Geld verdienen kann, mache ich das deutlicher lieber als studieren. Dann ging einer meiner besten Freunde, mit dem ich auch 2016 die deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, zu BIG. Er hat mehr oder weniger gesagt: "Ich komme nur, wenn Danusch mitkommt." Dann sind wir halt beide zu BIG gewechselt. Er spielt mittlerweile LEC – und ich bin immer noch hier (lacht).

IGM: Wie kann man sich deinen Alltag als Head Coach vorstellen? Was sind deine wichtigsten Aufgaben?

Fischer: Anders als viele andere Head Coaches manage ich viel. Einfach deshalb, weil das meine Stärke ist. Unser Tagesablauf sieht in etwa so aus: Die Spieler stehen zwischen 10 und 12 Uhr auf, das Training beginnt aber meistens erst um 14 Uhr. Das heißt, ich kann morgens in der Regel unsere Spiele nachbereiten und schaue mir Spiele von künftigen Gegnern an. Oder zum Beispiel ein Play-off-Spiel aus der chinesischen Liga. China ist die beste LoL-Liga der Welt – und wir versuchen, da Dinge für uns abzuleiten. Zu Beginn des Trainings haben wir meistens ein viertelstündiges Meeting, in dem wir kurz besprechen was wir an dem Tag spielen – und worauf wir achten wollen. Also beispielsweise, was im letzten Training nicht funktioniert hat und jetzt funktionieren sollte. Dann haben wir in der Regel fünf Trainingsspiele gegen andere Teams. Dazwischen machen wir jeweils 10 bis 20 Minuten Pause, um das Spiel zu analysieren.

IGM: Welche Trainingspartnerschaften habt ihr?

Fischer: Meistens spielen wir gegen nichtdeutsche Teams, weil wir einfach nicht gegen die Konkurrenz spielen. Wir spielen sehr viel gegen französische Teams, weil Frankreich die beste Liga in Europa hat. In Ausnahmefällen trainieren wir auch mal mit einem LEC-Team. Aber die bleiben in der Regel unter sich.

IGM: Wie geht es nach dem täglichen Team-Training weiter?

Fischer: Das Team-Training endet zwischen 19 und 20 Uhr. Ich kümmere mich dann um Nachbereitung, Vorbereitung und so weiter. Die Spieler trainieren meistens noch individuell weiter. Ich schätze, dass sie pro Tag im Schnitt auf acht bis zehn Stunden Training kommen – häufig auch mehr.

IGM: Wie bereitest du dich auf dein Coaching vor?

Fischer: Ich beobachte, was meine Spieler gut machen. Das ist sehr abhängig von den jeweiligen Champions. Ich schaue einfach: Welche Champions spielen andere Teams, in welcher Zusammensetzung, ist das gut, was die machen, würden wir das auch so machen oder anders?

IGM: Wo trainiert ihr?

Fischer: Letztes Jahr hatten wir noch ein Haus gemietet – aber das war ein ganzes Haus für nur ein Team. Jetzt haben wir ein Doppelbüro: Auf einer Seite sitzen Counter-Strike und Management, auf der anderen Seite League of Legends. Dort haben wir auch einen Raum, den wir an ein Gast-Team vermieten. Momentan ist das Fnatic.

IGM: Vor nicht allzu langer Zeit saßen einige eurer Team-Mitglieder noch im Ausland, wie zu lesen war.

Fischer: Das war Anfang 2019. Da hatten wir noch zwei Spieler, die zur Schule gingen, und haben deshalb immer nur Bootcamps veranstaltet. Das kann aber auch jetzt jederzeit wieder passieren. Wir haben aktuell einen Spieler, der noch zur Schule geht. Jüngere Spieler spielen generell häufiger von zuhause aus – und kommen für zweiwöchige Trainingslager hierher. Vor Ort ist man einfach motivierter und fokussierter.

IGM: Wie würdest du deinen Coaching-Stil beschreiben?

Fischer: Es ist sehr schwer, meinen Stil zu beschreiben, ohne allzu spielspezifisch zu werden. Mir ist sehr wichtig, dass meine Spieler in die LEC kommen. Ich würde keinen Spieler unter Vertrag nehmen, von dem ich denke, dass er nicht das Potenzial für den nächsten Schritt hat.

IGM: Eure Spieler sind sehr jung. Ab welchem Alter nimmt die Leistung in LoL ab?

Fischer: Eine Altersgrenze gibt es nicht wirklich. Ich bin überzeugt, dass man auch noch mit 30 noch auf Top-Niveau spielen kann – vom Körperlichen her. Allerdings ist League ein extremes Grind-Game. Das Spiel wird alle zwei Wochen gepatcht und verändert sich, du musst die ganze Zeit am Ball bleiben und spielen. Wenn du das acht oder zehn Jahre lang machst, dann hast du irgendwann keine Lust oder Motivation mehr, jeden Tag wirklich zehn Stunden lang zu spielen. Deswegen wird es im Alter ein bisschen schwieriger. Es ist wie in jedem Sport: Je jünger der Spieler ist, desto attraktiver ist er für uns. Wenn wir einem 17-jährigen Spieler, der Potenzial hat, einen Zweijahresvertrag geben können – dann ist die Chance groß, dass er bei uns den nächsten Schritt macht. Mit 18 hat er dann viel Potenzial – und erzielt auch eine hohe Ablösesumme.

IGM: Was hat LoL in den letzten Jahren am meisten beeinflusst und verändert?

Fischer: Zum einen ist LoL sehr abhängig von Patches. Zum anderen werden die Teams immer besser. Unser heutiges Team würde locker die WM von 2016 gewinnen. Das Spiel und die Teams entwickeln sich immer weiter – und nähern sich immer mehr dem Optimum an. Zum Vergleich: StarCraft war die erste große E-Sport-Disziplin – aber irgendwann war das Spiel "figured out", also völlig ergründet. Die Profis waren so gut, dass einfach klar war, wer gewinnt – weil das eine StarCraft-Volk einfach besser war als das andere. Aber in League gibt es jedes Jahr größere Änderungen. Die Teams brauchen Zeit, um sich Änderungen anzupassen – und Riot braucht Zeit, um das Ganze zu balancen. Das ist wohl der Hauptgrund, warum League nicht stirbt: Weil es nicht "figured out" ist – und sich kontinuierlich verändert.

IGM: Also ein bisschen Schach, wo absolute Profis einen Vorteil nur noch selten aus der Hand geben?

Fischer: League ist für mich tatsächlich ein bisschen wie Schach. Das ist so, als würden zehn Leute gleichzeitig auf einem großen Schachbrett spielen. Im Schach ist es immer so, dass ein Spieler einen möglichen Zug auch tatsächlich machen kann. Aber in League muss der Spieler den Zug auch noch mechanisch korrekt ausführen, damit er funktioniert. Der Gegner hat Outplay-Potenzial, kann bluffen und so weiter. League ist also ein bisschen wie Schach – nur dass es nicht rein strategisch ist, sondern auch noch mechanisch.

IGM: Als Coach bereitest du die Spieler durch gezieltes Training vor. Aber wie kannst du Einfluss auf den konkreten Match-Verlauf nehmen?

Fischer: Jedes Spiel beginnt mit der Champion Select: Beide Teams bannen und picken abwechselnd fünf Champions. Man überlegt: "Ok, die haben jetzt den und den Champ, ist der und der gut dagegen?" Das ist auch der Großteil meines Jobs, dass wir mit einem guten Plan aus der Champion Select rausgehen und wissen, was wir spielen. Sobald wir ins Game gehen, darf ich nicht mehr mit den Spielern sprechen. Sie sind dann auf sich allein gestellt.

IGM: Warum darf ein Coach nicht – wie beispielsweise im Fußball – Anweisungen von außen geben?

Fischer: Coaching ist sehr einflussreich. Dürfte man im Spiel selbst auch coachen, dann würde das die Spieler auf ihr rein mechanisches Können reduzieren. Spieler, die strategisch sehr schlau sind, würden dadurch extrem an Marktwert verlieren – weil das dann einfach nicht mehr benötigt würde.

IGM: In den Spielpausen sprichst du aber mit dem Team ...

Fischer: Genau. Wenn wir eine Series spielen – zum Beispiel ein Best of Five –, dann plane ich, was wir im jeweils nächsten Spiel machen. Natürlich muss man immer darauf achten, dass das auch für alle Spieler ok ist.

IGM: Im Fußball gibt es Star-Trainer, die auch unter großem Druck stehen. Ist das in LoL ähnlich?

Fischer: Der Druck der Medien ist deutlich geringer – weil LoL in Deutschland einfach nicht so groß ist wie in anderen Ländern. 2019 haben wir die EU Masters gewonnen, anschließend hatten wir – wie zu erwarten – mehrere Spielerabgänge. 2020 war dann ein wirklich schlechtes Jahr für uns. Deshalb war Anfang 2021 schon ein bisschen Druck da, die Kurve zu kriegen. Aber seit meinem Start hier habe ich ein sehr gutes Verhältnis zum Management und zur Geschäftsführung. Ich habe nie gedacht: "Wenn wir jetzt verlieren, bin ich meinen Job los." Ich habe auch meinen Vertrag Mitte dieses Jahres bis Ende 2023 verlängert.

IGM: Wie wichtig ist physische und mentale Gesundheit im E-Sport?

Fischer: Gerade der mentale Aspekt ist sehr wichtig – und der hängt auch mit der Physis zusammen. In einer optimalen Welt treiben alle Spieler täglich Sport, das Team hat einen Koch mit Ernährungsplan – aber das kostet halt alles Geld. Wenn ich einen Spieler hätte, der übergewichtig wäre oder super ungesund leben würde, dann würde ich das zu ändern versuchen. Schon jetzt nerve ich meine Spieler, wenn ich sehe, dass sie zu viel Zucker trinken. Wenn das zu viel wird, sage ich etwas – und sie wissen dann auch, dass ich recht habe.

IGM: Wie hat die Pandemie deine Arbeit verändert?

Fischer: Tatsächlich nicht so stark. Als die Pandemie uns traf, waren wir alle zusammen in einem Haus in Quarantäne, um Ansteckungen von außen zu vermeiden. 2020 hatten wir wie gesagt ein ziemlich schlechtes Jahr, wir haben die Play-offs nicht erreicht. Und dann hatten wir einfach drei Monate lang Pause. Das war tatsächlich meine erste große Pause in sechs oder sieben Jahren – aber ich konnte da nicht in Urlaub fahren, was nicht so schön war. 2021 haben wir das Finale von zuhause aus gespielt– sowohl im Frühling als auch im Sommer. Das Finale haben wir zwar gewonnen, die Emotionen waren aber sehr low, das war schon schade. Davon abgesehen hat sich für mich glücklicherweise relativ wenig geändert. Generell hat die Pandemie den E-Sport nicht so stark getroffen wie andere Sportarten. Die Zuschauerzahlen waren während des Lockdowns im Frühling sehr hoch. Im Sommer sind die Zuschauerzahlen – wohl wegen des schönen Wetters – ein bisschen gefallen.

IGM: Anderes Thema: Wie beurteilst du die E-Sport-Förderung in Deutschland – im Vergleich zu der in anderen Ländern?

Fischer: Die ist nicht vorhanden. Zwar gibt es den E-Sport-Bund Deutschland, der gute Arbeit macht, und inzwischen auch die esports player foundation, die junge Spieler unterstützt. Aber von politischer Seite kommt überhaupt nichts. Schon im letzten Koalitionsvertrag stand, dass E-Sport sportlich anerkannt werden soll. Dann kam der DOSB mit seiner Unterscheidung zwischen "E-Sport-Simulationen", "E-Sport" und "E-Gaming". Das zeigt, dass da keiner sitzt, der unter 50 ist. Es ist einfach albern – weil Fifa nichts mit E-Sport zu tun hat, sondern einfach ein Pay-to-win-Spiel ist, bei dem du nicht mitspielen kannst, wenn du nicht monatlich einen hohen vierstelligen Betrag für Spieler-Packs ausgibst. Für die mangelnde Förderung werden wir bald die Quittung erhalten. Sollte E-Sport in absehbarer Zeit olympisch werden, wäre Deutschland nirgendwo ansatzweise oben dabei.

IGM: Was müsste sich denn konkret in der Förderung ändern?

Fischer: Natürlich müsste E-Sport gemeinnützig werden. Die ganze Nachwuchsarbeit wird so viel einfacher, wenn es lokale Vereine gibt. Dann wird es auch viel einfacher, Fan-Communities aufzubauen und Fans lokal zu binden. Auch die ganze Haltung gegenüber E-Sport müsste sich ändern. Bei uns ist Counter-Strike ab 16. Beim Finale der Deutschen CS-Meisterschaft auf der gamescom 2019 musste die Bühne verhangen werden. In Dänemark gibt es dagegen U-12-Teams für Counter-Strike. Natürlich sind die dann meilenweit vorne. Im ZDF gab es eine Talk-Show, in der über Gewaltverherrlichung und all das gesprochen wurde. Wo ich mir einfach denke, dass die sich nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt haben. Ich kann verstehen, wenn man bei Counter-Strike Probleme mit der Begrifflichkeit hat – mit "Terror", "Antiterror", "Bombe planten" und so weiter. Wir werden sehen ... vielleicht ändert sich die Haltung gegenüber E-Sport, wenn jetzt noch mehr Fußballvereine in LoL einsteigen.  

IGM: Was sind für dich die wichtigsten Trends im E-Sport?

Fischer: E-Sport wird immer professioneller. Wir nähern uns einem ganzen normalen Sport-Ökosystem, in dem man als E-Sport-Journalist oder auch E-Sport-Berater in Vollzeit arbeiten kann. BIG ist ein ganz normaler, funktionierender Sportverein, der auf Sponsorengelder angewiesen ist – und auf die Performance seiner Teams, um Sponsorengelder zu akquirieren.

IGM: Asien ist da schon weiter ...

Fischer: Gerade China liegt bei Sponsorengeldern deutlich vorne – wobei der dortige E-Sport gerade politisch ein paar Probleme hat. Auch die USA sind viel investitionsfreudiger als Europa, dort fließen deutlich höhere Gehalts- und Ablösesummen – obwohl der E-Sport dort qualitativ deutlich schlechter ist. Ich glaube, E-Sport befindet sich generell noch in der Wachstumsphase. (Achim Fehrenbach)

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