Kopfsache: Ergonomische Headsets und Gaming-Brillen

Wer E-Sport professionell betreibt, der muss viel trainieren. Und wer viel trainiert, der sollte für den nötigen Ausgleich sorgen – sonst treten früher oder später Verschleißerscheinungen auf. Neben regelmäßigen Pausen, Ausgleichssport und Mentaltraining spielt auch das Zubehör eine wichtige Rolle: Ergonomisch designte Peripherals entlasten E-SportlerInnen merklich. In den vergangenen Folgen unserer Serie "E-Sport und Gesundheit" haben wir ergonomische Mäuse, Tastaturen, Controller und Gaming-Chairs vorgestellt. In der vorliegenden Folge stellen wir Headsets und Gaming-Brillen vor, mit denen sich gesund e-sporteln lässt.
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© Bordin/stock.adobe.com
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Acht bis zehn Stunden – oder sogar mehr: So viel trainieren professionelle E-SportlerInnen – pro Tag, wohlgemerkt. Nicht selten leiden sie am Ende eines solchen Trainingstages unter Kopfschmerzen. Doch woher kommen die? Und wie lassen sie sich vermeiden? Die US-amerikanische Firma Esports Healthcare (vgl. IGM 09/2021) beschreibt auf ihrer Website insgesamt 17 verschiedene E-Sport-Verletzungen und -Gebrechen, darunter auch Kopfschmerzen. Besonders häufig seien Spannungskopfschmerzen, so die Experten. Dabei handelt es sich um sogenannte sekundäre Kopfschmerzen: Sie entstehen nicht im Kopf selbst (Gehirn, Schädel etc.), sondern zum Beispiel durch Verspannungen in der oberen Rückenmuskulatur und im Nacken, die nach oben in den Kopf ausstrahlen. "Bei Gamern tritt das üblicherweise auf, wenn der Kopf zum Monitor geneigt ist und die Schultern nach vorne gerundet sind – ein Zustand, der als ‚Upper Crossed Syndrome' bekannt ist", heißt es auf esportshealthcare.com. Als Präventions- und Linderungsmaßnahmen schlagen die Experten unter anderem Meditation, Yoga, chiropraktische Behandlungen, Massagen, Physiotherapie und Lockerungsübungen vor – mehr dazu auf der sehr empfehlenswerten Website.

Kopfschmerz lass nach!
Aber auch primäre Kopfschmerzen können E-SportlerInnen gewaltig peinigen. Und dazu zählen auch "Kopfschmerzen durch äußeren Druck", die von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (ichd-3.org) folgendermaßen definiert werden: "Kopfschmerz infolge einer anhaltenden Druckeinwirkung auf das perikranielle Weichgewebe, etwa durch ein enges Stirnband, einen eng sitzenden Hut oder Helm oder eine Schwimm- oder Taucherbrille ohne Schädigung der Kopfhaut." Nun werden ja nach wie vor massig Stirnbänder, Hüte, Helme und Taucherbrillen getragen – aber zunehmend auch Gaming-Headsets. Auch hier stellt sich also die Frage, wie Druckkopfschmerzen verringert oder gar komplett vermieden werden können.

Kopfschmerzen durch äußeren Druck

Was also tun die Headset-Hersteller, um E-SportlerInnen zu entlasten? Wir fragten bei der Firma Epos (vgl. IGM 10/2020) nach: Sie gehört – als Teil der Demant-Gruppe – zu den weltweit führenden Anbietern von Audio- und Hörtechnologie. Speziell für E-SportlerInnen hat Epos die GSP-600-Serie entwickelt: Kabelgebundene, geschlossene Headsets, die einen verstellbaren Kopfbügel, ein Mikro mit Flip-to-Mute und auch dicke Memory-Foam-Ohrpolster besitzen. "Zu Beginn des Design-Prozesses stehen Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund", sagt Maja Sand-Grimnitz Head of Global Marketing, Gaming bei Epos. "Unsere Ohrpolster in Ohrform tragen beispielsweise dazu bei, den Druck bzw. die Berührung am Ohr des Users zu reduzieren. Denn das ist ein Bereich, der bei längerem Headset-Gebrauch auf permanenten Druck besonders empfindlich reagieren kann." Sand-Grimnitz zufolge enthalten die Ohrpolster eine spezielle Gelschicht, die über dicken Memory Foam gelegt wird: "Sie leitet die Hitze besser ab, reduziert also die Hitze, die sich sonst stauen würde. Die Außenseite der Epos-Ohrpolster ist mit strapazierfähigem Kunstleder bezogen. Das wildlederähnliche Material fühlt sich bequem an." Bei den Epos-Headsets geht es also nicht nur um die Verringerung von Druckpunkten, sondern auch um Hitze-Management und Haptik. Um die Vorzüge seiner Headsets gebührend zu präsentieren, sponsert Epos diverse E-Sport-Teams – derzeit sind das Cloud9, Toronto Defiant, Toronto Ultra, Mad Lions, BLAST, ESL Australia, Sprout, AM Cognizant und LDLC OL. "Diese Sponsorings ermöglichen es Epos, sowohl global als auch lokal mit den E-Sport-Communitys in Kontakt zu treten", betont Sand-Grimnitz.

Klang gegen Ermüdung
Ein besonders wichtiges Verkaufsargument ist für Epos natürlich der Klang seiner Headsets. "Unsere Sound-Philosophie zielt auf eine perfekte Balance zwischen Gameplay-Dynamik und klanglicher Klarheit ab. Wir wollen, dass Epos-User den Ton des Spiels genau so erleben, wie er wirken soll", so die Marketing-Chefin. Um das zu erreichen, stimmt Epos seine Headsets auf einen Frequenzbereich ab, der von den niedrigsten Bassfrequenzen bis zu den höchsten Höhen reicht. "Beim Balancing und Tuning dieser Frequenzen achten wir darauf, dass keine Frequenzbereiche zu stark oder zu schwach vertreten sind", berichtet Sand-Grimnitz. "Gibt es bei einer bestimmten Frequenz eine zu starke Klangspitze, dann können dadurch wichtige Geräusche im Spiel überdeckt werden. Das wiederum führt dazu, dass der User diese wichtigen Geräusche nicht hören kann." Auch eine schwache Klangwiedergabe bei einer bestimmten Frequenz führe letztendlich dazu, dass sich der User viel stärker konzentrieren müsse, um den jeweiligen Ton wahrzunehmen. Weil E-SportlerInnen sich ohnehin schon hochgradig konzentrieren müssen, stellt das "Hinterherhorchenmüssen" eine zusätzliche Belastung dar – die im Zweifelsfall Kopfschmerzen mitverursachen kann.

Für Ablenkung können im Übrigen auch externe Geräuschquellen sorgen – gegen die Epos seine User jedoch mit einer passiven Dämpfung abschirmt. Dadurch höre man "einfach mehr von den Klangdetails im Spiel", sagt Sand-Grimnitz. "Die Kombination aus passiver Dämpfung und unseren fein abgestimmten Wandlern ergibt ein Headset, das hilft, Ermüdung des Gehörs zu vermeiden. Das optimiert die Leistung der User – und sie können dadurch länger konzentriert bleiben." Abgesehen davon sorgt Epos natürlich auch dafür, dass die User-Ohren nicht durch Lärm geschädigt werden. "Ein gesundes Gehör war noch nie so wichtig wie heute", betont Sand-Grimnitz. "Wir stellen unsere Produkte nach Gesundheitsstandards her, die User vor schädlichen, gehörschädigenden Lautstärkepegeln schützen."
Hoher Tragekomfort

Auch andere Anbieter von Gaming-Peripherals legen großen Wert auf Ergonomie. Nacon beispielsweise hat 2020 die renommierte Marke RIG in sein Portfolio eingegliedert – und seitdem seine Palette an Gaming-Headsets kontinuierlich erweitert. Darunter sind auch Headsets für E-Sport-Interessierte, berichtet Axel Florizoone, Geschäftsführer von Bigben Deutschland. "Da wären beispielsweise die RIG-700er- und RIG-800er-Reihe, die durch ihre abnehmbaren Mikrofone mit extra guter Rauschunterdrückung überzeugen, sodass das eigene Team zu jedem Zeitpunkt jede Aussage versteht." Darüber hinaus besäßen beide Headsets auch Regler, um die Balance zwischen Spiel-Sound, Team-Chat und Gesamtlautstärke einzustellen. Doch inwiefern helfen die Headsets auch bei der Reduzierung von Kopfschmerz? "Um einen besonderen Tragekomfort zu gewähren, wurden sowohl das RIG 800 als auch das RIG 700 mit langen Spielsitzungen im Hinterkopf designt", sagt Florizoone. "Das RIG 700 ist nun eines der leichtesten Gaming-Headsets auf dem Markt."
 

Kein Geheimrezept für Ergonomie

 
Als weiteres Beispiel für ergonomisches Design führt Florizoone das kabelgebundene RIG 500 Pro an: Es besitzt ein isolierendem Auf-dem-Ohr-Design und Ohrpolster aus zwei Materialien, die passive Geräuschunterdrückung bieten, "während die metallene Hülle einen stabilen Halt und komfortables Gaming bietet", so Florizoone weiter. Auch lasse sich das RIG 500 Pro mit austauschbaren Ohrmuscheln und Kabeln individuell konfigurieren, sodass jeder Gamer sein individuelles Set-up zusammenstellen könne. Ein "Geheimrezept" für Ergonomie gebe es jedenfalls nicht, betont Florizoone: Sie sei immer individuell und subjektiv. Grundsätzlich sei sehr wichtig, die Ergonomie kontinuierlich weiterzuentwickeln: "Bei Nacon streben wir danach, die Ergonomie eines Produkts stetig durch Tests mit unseren Beta-TesterInnen zu verbessern." Man habe eine vielfältige Spielergemeinschaft geschaffen, die verschiedenen Profilen entsprechen: "Aus Männern, Frauen, Kindern, groß, klein, Amateuren und Profis, um so viele Möglichkeiten wie möglich auszuloten – und die Bedürfnisse der Community bestmöglich zu erfüllen." Ein Vorteil dieses Ansatzes: Auch schon Nachwuchs-E-SportlerInnen kommen hier auf ihre Kosten.

Optimierter Bügel
Neben Epos, Nacon und anderen Anbietern feilt auch die Firma Dell Technologies an ergonomisch hochwertigen Headsets. "Es gibt mehrere Faktoren, die wir bei der Produktion berücksichtigen, damit die Headsets auch bei langer Nutzung maximalen Komfort für den Anwender bieten", sagt Dusan Petras, EMEA Product Manager Gaming Peripherals and Consumer Monitors. "Neben dem Gewicht legen wir sehr großen Wert auf die Optimierung der Klemmkraft des Bügels, um Druckstellen zu minimieren und das Tragegewicht zwischen Kopfbügel und Hörmuscheln auszugleichen." Die Marke, mit der Dell Technologies im Gaming- und E-Sport-Segment antritt, ist weithin bekannt: Alienware ist bereits seit 1996 Teil des Unternehmens. Zu den Headsets, die kompetitive Gamer ansprechen sollen, zählen besonders die Headsets AW310H und AW510H. "Beide Geräte bieten Komfort für lange Gaming-Sessions und verfügen über ein einziehbares Mikrofon mit Rauschunterdrückung für eine klare Kommunikation", erläutert Petras. "Das AW510H bietet zusätzlich mit seinem immersiven 7.1 Virtual Surround Sound die Möglichkeit, komplett ins Spiel einzutauchen – und sich dadurch besser auf das Spielgeschehen konzentrieren zu können."

Beim Tragekomfort setze Alienware auf Kopfbügel aus speziell entwickeltem High-End-Material, so Petras. Das sei sehr langlebig und auch deutlich komfortabler als Standardbügel oder die üblichen Polsterlösungen – wodurch man Druckstellen vermeide. "Zusätzlich bietet der Memory-Schaumstoff an den Ohrmuscheln unserer Headsets auch bei längerer Nutzung einen angenehmen Tragekomfort", so der Produktmanager. "Unsere Design-Strategen gehen grundsätzlich von langen Spiele-Sessions aus und entwerfen alle unsere Produkte mit Blick auf Hochleistungs-Gaming. Ob E-Sport oder nicht: Wir wissen, dass die Leute 12 Stunden am Stück spielen können – und unsere Devices müssen da mithalten." Bei der Sichtbarmachung seiner Produkte konzentriert sich Alienware grundsätzlich stärker auf Partnerschaften als auf Sponsoring, so Petras: Man wolle eine langfristige Beziehung zu Organisationen und der E-Sport-Szene als solcher aufbauen. "Aktuell sind wir Partner von Hi-Rez Studios für ihre Smite Pro League", berichtet Petras. "Und wir arbeiten eng mit Gamer-Organisationen wie Team Liquid zusammen."

Offenes-Ohr-Design
Auch die Firma Razer mischt bekanntlich im E-Sport mit: Im Headset-Segment hat sie beispielsweise das BlackShark V2 herausgebracht. "Wir haben im Entwicklungsprozess nicht nur viel Wert auf das Gewicht, sondern auch auf das Open-Ear-Design gelegt", berichtet Ole Grosstück, Business Manager Growth Peripherals bei Razer. "Durch die perfekte Passform und das geringe Gewicht wird ein hoher Komfort gewährleistet, der nicht das Gefühl eines Headsets auf dem Kopf entstehen lässt." Bei der Entwicklung des BlackShark V2 habe man eng mit Spielern aus dem Team Razer zusammengearbeitet, so Grosstück. Um ein angenehmes Tragegefühl ohne Schweißbildung zu erreichen, habe man sich schließlich für Flowknit-Ohrpolster mit Memory-Schaumstoff entschieden. Auch für die Firma SteelSeries sind Ergonomiestudien für die Produktentwicklung äußerst wichtig, wie Tino Soelberg betont. Man habe da zwei Herangehensweisen, so der CTO and VP of Products: "Zum einen die Nutzung objektiver Daten für eine grundlegende Orientierung – und zum anderen Tests durch echte NutzerInnen während des Entwicklungsprozesses." In der Entwicklung führe man auch unterschiedliche Analysen durch – einschließlich Video- und Wärmesignatur-Analysen. "Komfort ist ebenfalls einer der Schlüsselparameter, die wir schon ganz zu Beginn der Produktdefinition setzen", sagt Soelberg. "Bei unseren Arctis-Headsets war beispielsweise das Ziel, dass man sie zwölf Stunden lang tragen kann, ohne dass sie Beschwerden verursachen."

Nicht nur ergonomische Headsets erleichtern E-Sport-Profis das Arbeitsleben. Zum Einsatz kommen auch immer wieder Gaming-Brillen mit Blaulichtfilter – wobei die Belastung der Augen unterschiedliche Gründe haben kann. Die Experten von Esports Healthcare fassen das Phänomen "Eye Strain" bündig zusammen: "Nachdem Sie stundenlang auf Ihren Bildschirm gestarrt haben, werden die Muskeln in und um Ihre Augen gereizt oder angespannt", heißt es auf der Website. "An der Außenseite Ihrer Augen befinden sich Muskeln für die Augenbewegung, und in Ihren Augen befinden sich Muskeln, um die Linse und die Pupille zusammenzuziehen oder zu entspannen. Jeder dieser Muskeln kann überlastet werden." Mögliche Folgen sind Müdigkeit, Schmerzen im Augapfel, Schmerzen in den Augenhöhlen, verzerrte Sicht und Kopfschmerzen. Zur Entspannung und Entlastung besagter Muskeln schlägt Esports Healthcare häufige Spielpausen vor – und auch spezielle "Augenübungen" wie das Verfolgen von Gegenständen oder das An-die-Decke-Gucken. Firmengründer Corey J. Csakai weist aber darauf hin, dass Eye Strain auch andere Gründe haben kann. "Ein weiteres, häufig auftretendes Problem ist, wie blaues Licht von LED-Bildschirmen und -Monitoren Ihre Augen beeinflussen kann", schreibt er. In einem separaten Beitrag konkretisiert dann sein Kollege Daniel Carlin: "Wenn das künstliche blaue Licht die Rezeptorzellen in den Augen aktiviert, unterdrückt das Gehirn [das Hormon] Melatonin wie am Tag." Folglich könne die nächtliche Nutzung von LED-Geräten wie Smartphones oder Fernsehern sowohl den Schlaf als auch den zirkadianen [biologischen] Rhythmus des Körpers beeinträchtigen. Und es gebe bei Blaulicht auch noch andere gesundheitliche Bedenken, so Carlin: "Diese energiereichen Kurzwellen sind stärker als andere Farben und können tiefer in das Gewebe des Auges eindringen. Dies kann zu Augenbeschwerden führen und möglicherweise zu Augenschäden beitragen."

Blaulichtbekämpfung
Das alles klingt jetzt reichlich ungesund. Was also leisten Peripherie-Hersteller beim Thema "Blaulichtbekämpfung"? Einer der wichtigsten Anbieter in diesem Marktsegment ist die Firma Gunnar Optiks: Sie stellt seit 15 Jahren Brillen her – und seit einiger Zeit auch Gaming-Brillen in unterschiedlichen Stilen und Größen. "Alle Brillen sind standardmäßig mit unserer patentierten Linsentechnologie ausgestattet", erläutert Georgina Petrie, Director of Marketing. Die Technologie trage dazu bei, die Sehleistung der Gamer und auch die Bildschärfe zu verbessern. Zudem würden Gunnar-Brillen dabei helfen, Kopfschmerzen, trockene Augen und verschwommene Sicht zu bekämpfen. "Außerdem blockieren die Linsen schädliches Blaulicht der Bildschirme", so Petrie. Speziell für ambitionierte Gamer habe Gunnar ein stärker umhüllendes Rahmen-Design entwickelt: "Es trägt dazu bei, dass die Augen weniger austrocknen. Außerdem sorgen leichtere Rahmenmaterialien und verstellbare Nasenpolster für mehr Komfort."

2020 hat Gunnar eine Gaming-Brille namens Lightning Bolt 360 auf den Markt gebracht. Von dem Modell gibt es inzwischen auch gebrandete Versionen für die Lizenzpartner ESL und Ubisoft. Die Brille besitze nicht nur austauschbare Bügel, sondern auch austauschbare Linsen, so Petrie: "Die Standard-Amber-Linse, die 65 Prozent des blauen Lichts blockiert und für die Nutzung in Innenräumen gedacht ist. Und die ‚Sonnenlinse', die für die Bildschirmnutzung im Freien entwickelt wurde." Um die beste Passform zu erreichen, verfüge die Ligthning Bolt 360 auch über drei verschiedene Nasensteg-Größen. Gleichwohl sei sie auch als Standalone-Modell erhältlich – inklusive eines Gratis-Wechselbügels. Zwar diskutiert die Wissenschaft derzeit noch darüber, ob Blaulichtfilter in Brillen wirklich signifikant die Augen entlasten. Das aber hindert Hersteller wie Gunnar Optiks nicht daran, sich werblich stark im Gaming zu engagieren. "Als Nummer 1 im Gaming ist Gunnar seit über einem Jahrzehnt bei Gaming-Events und E-Sport dabei", freut sich Petrie. "Zuletzt haben wir Oxygen Esports (OXG) gesponsert, ein hochkarätiges Team, das auf höchstem Niveau in den Ligen für Rainbow Six Siege, Rocket League, Valorant und Fortnite antritt." Auch auf Amateur-Ebene will Gunnar demnächst neue Partnerschaften bekanntgeben – und eine der führenden Ligen im College-E-Sport sponsern.

Konzentrationsfördernd
Gunnar mag zwar die bekannteste Marke für Gaming-Brillen sein. Doch auch andere Anbieter wollen ein Stück vom E-Sport-Kuchen – in diesem Jahr hat beispielsweise Razer die Anzu auf den Markt gebracht. "Wir entwickeln Brillen mit den besten Filtertechnologien, um die ultimative Gaming-Brille mit Blaulicht- und UV-Schutz herzustellen", sagt Ole Grosstück. "Wir wollen kompetitiven Gamern das Spielen auf höchstem Niveau ermöglichen – und gleichzeitig ihre Ausdauer und Genauigkeit im Spiel bewahren helfen." Die Anzu solle Gamer nicht nur im Spiel, sondern auch im Alltag schützen, so Grosstück. Die Brille habe 35-prozentige Blaulichtfilter, was sich positiv auf die Konzentration der Gamern auswirke.

Ein weiterer Anbieter von Gaming-Brillen ist die französische Firma Horus X. Ihre beiden wichtigsten Produkte sind eine Brille speziell fürs Zocken ("Horus X Gaming") – und eine Brille für den ganztägigen Blaulichtschutz ("Horus X Casual"). Generaldirektor Stéphane Guyot nennt einige der wichtigsten ergonomischen Eigenschaften der Brillen: Ultraleichte Rahmen, minimale Farbverzerrung – was besonders herausfordernd sei – und ein ergonomisch geformtes Nasenpad. Guyot berichtet, man sponsere hauptsächlich kleine E-Sport-Teams mit großem Potenzial – so könne man ein Maximum an Unterstützung bieten. "Wir wollen kompetitiven Gamern das Spielen auf höchstem Niveau ermöglichen – und gleichzeitig ihre Ausdauer und Genauigkeit im Spiel bewahren helfen", sagt Guyot. "Unsere Brillen sollen Gamer auch im Alltag schützen – nicht nur im Spiel selbst, sondern den ganzen Tag über. Ziel ist, ihre Gesundheit und Fähigkeiten dauerhaft zu bewahren." Welche E-Sportlerin und welcher E-Sportler wünscht sich das nicht? (Achim Fehrenbach)

IGM 10/21
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